Man versteht unter dem Lechfeld "eine bis sieben km breite Schotterebene der jungsteinzeitlichen Niederterrasse zu beiden Seiten des Flusses Lech, die sich von der Landsberger Gegend bis Augsburg hinzieht und ursprünglich Heidecharakter hatte". Ein Militärflugplatz befindet sich heute darauf. Dort fand am 10. August 955 die Schlacht zwischen den aus Bayern, Schwaben, Franken, Sachsen und Böhmen gesammelten Heeren Ottos des Großen und den in Bayern eingedrungenen Ungarn statt. Ottos Sieg ist in vielerlei Hinsicht von großer historischer Bedeutung. Innen- und außenpolitische war dieser Ausgang der Schlacht vorteilhaft für die ottonischen Pläne. Seine Lage war wie nie zuvor gesichert. "Triumpho celebri rex factus gloriosus ab exercitu pater patriae imperatorque appellatus est"2 (Durch den herrlichen Sieg gefeiert wurde der König ruhmvoll vom Heer als Vater des Vaterlands und Kaiser genannt). So beendet Widukind von Corvey seine Beschreibung über die Schlacht. Die Geschichte über dieses Gefecht trägt zum Verstehen des ottonischen Zeitalters bei und die ausführlichste Quelle zu diesem Ereignis ist Widukinds Sachsengeschichte. Doch es stellen sich mehrere Fragen: Gerät Otto wirklich in die Lage höchsten Gottesgnadentums? Gelangt er in die Ausgangssituation zum Erlangen der Kaiserkrone? Unter welch schlechten Voraussetzungen stand die Politik Ottos und wie litt darunter auch der militärische Erfolg? War der Sieg der Lechfeldschlacht hilfreich und nützlich? Diese Fragen werde ich in der vorliegenden Arbeit erörtern und versuchen zu beleuchten. Es ist auch zu betrachten, wie die Hauptquelle zum Verständnis des Königtums beiträgt. Bricht mit dem Sieg über die Ungarn eine neue Zeit an?
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