Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Prof. Hehl: Reaktion - Emotion - Intention. Modalitäten herrscherlichen Handelns im hohen Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Zusätzlich sollen in dieser Hausarbeit neben den skizzierten allgemeinen Zügen herrscherlichen Handelns auch individuelle Eigenschaften, also politische Planung oder Konzeption, in der Regierungszeit Ottos des Großen untersucht werden. Denn viele Mediävisten lassen das Erklärungsmodell Althoffs nur eingeschränkt gelten: Boshof beispielsweise wirft ihm im Zusammenhang mit der Konfliktbeilegung vor, „zu stark systematisierend“ gearbeitet zu haben. In einer Rezension zu Laudages Biographie weist Christian Hillen auf einen entscheidenden Widerspruch hin. Allein dessen Kapitelüberschrift „Die dynastische Herrschaftskonzeption“ verrate diesen. Mit der erfolgreichen Einrichtung des Erzbistums Magdeburg - so gibt Laudage selber zu - „endete die konzeptionell aktivste Phase im Leben des Herrschers“. Die Errichtung, die sich über Jahre hinzog, spreche dafür, dass Otto nicht völlig ohne politische Konzepte, in diesem Fall auch recht langfristige, regierte. Im zweiten Teil sollen Ottos Charakter, individuelle Konzeption und politische Planung deshalb im Fokus der Überlegungen stehen. Im ersten Teil stützt sich die Argumentation neben den wichtigsten erzählenden Quellen besonders auf Werke oder Aufsätze Gerd Althoffs, der bei diesen Überlegungen als Begründer einer Forschungstradition und methodischen Herangehensweise an eine von Quellen nur spärlich erleuchtete Zeit zu gelten hat. Im zweiten Teil folgen die Überlegungen weitgehend der kürzlich erschienen Biografie Ottos des Großen von Johannes Laudage. An Urkunden und anderen Primärquellen wird überprüft, ob man individuelle Momente herausfiltern kann, die wir heute am ehesten mit planerischen Konzepten des Herrschers identifizieren könnten.