Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie hat sich die besondere Verehrung des heiligen Mauritius bei Otto dem Großen entwickelt und ist die Entwicklung in seinen Urkunden nachvollziehbar? Die Arbeit befasst sich mit der im Mittelalter aus unserer heutigen Sicht unvorstellbaren Gläubigkeit und Angst um das eigene Seelenheil, das auch für Herrscher handlungsbestimmend war. Otto war dabei ein besonderes Beispiel, weil er seine Bemühungen fast vollständig auf den heiligen Mauritius konzentrierte, um mit Hilfe dieses Heiligen nach dem Tod in den Himmel einzugehen. Als Nebenprodukt dieser besonderen Verehrung entstand das Erzbistum Magdeburg. Die Gründung wurde von der älteren Forschung als rein politischer Akt gedeutet. "Quicquid in prediis vel rebus in aliis permisso contraxit in tempore, totum hoc Deo militique eius Mauricio concessit heredi." Die Behauptung Thietmars, Otto I. habe all sein Gut seinem göttlichen Krieger Mauritius überlassen, ist zweifellos übertrieben. Aber er hat sich mit zahlreichen großzügigen Schenkungen an das von ihm selbst gestiftete Moritzkloster in Magdeburg bemüht, den hl. Mauritius als Fürsprecher im Jenseits zu gewinnen. Wie wichtig die Gunst des Märtyrers für den Herrscher war, zeigt auch eines von sechzehn Elfenbeintäfelchen, die er um 962 als Ausstattungsstücke für den neuen Magdeburger Dom in Mailand in Auftrag gegeben hatte. Otto, eine kleine Figur mit Bügelkrone, überreicht der maiestas domini Gestalt ein Modell des von ihm gestifteten Doms, sanft geeitet unter den schützenden Armen des übergroßen Heiligen.
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