Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Das vorliegende Essay behandelt einen Abschnitt der Regierungszeit Ottos des Großen. Es geht dabei um das Jahr 955, in welchem die Schlacht am Lechfeld gegen die Ungarn geschlagen wurde. Dabei soll, wie aus dem Titel ersichtlich, herausgestellt werden, ob und in welchem Umfang diese Schlacht eine Zäsur für das Reich, beziehungsweise für Ottos Herrschaft darstellt. Die Regierungszeit Ottos des Großen bis 955 war für ihn eine schwere, gekennzeichnet durch zahlreiche Aufstände und Empörungen aus diversen Gründen, welche seine Herrschaft bedrohten. Otto war bereits zu Lebzeiten seines Vaters Heinrich zum König designiert worden, der in seiner Hausordnung festgelegt hatte, daß Otto alleine das Erbe des Vaters antreten solle. Ottos Bruder Brun sollte eine geistliche Laufbahn einschlagen, dem anderen Bruder, Heinrich, dagegen blieb lediglich die Rolle als Personalreserve. Mit Einführung der Individualsukzession leitete Heinrich eine neue Entwicklung ein; er brach mit der karolingischen Tradition, alle Erben mit der Herrschaft zu bedenken. Da dieses System beibehalten wurde, "war mit der Designation Ottos 929 eine Entscheidung gefallen, die das junge deutsche Reich der alten Teilung entzog und ihm ein neues Prinzip eingab: das Prinzip der Unteilbarkeit des Reiches." Bei Ottos Krönung wurde deutlich, daß durch die Art und Weise der Huldigungen er dem Königtum eine neue Qualität beimaß; er wollte die Stellung des Königs nachdrücklich zur Geltung bringen, was auf den Widerstand des Adels stieß, dessen Stellung darunter gelitten hätte. Diese Widerstände wurden zudem immer wieder von Mitgliedern des Königshauses unterstützt, so daß sie sich teilweise zu offenen Empörungen steigerten.
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