Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Sheila Fitzpatrick beschäftigte sich mit der Frage, ob die Bauern durch die ländlichen Schauprozesse an Einfluss gewinnen konnten, oder sogar ihre Machtposition ausbauen konnten. Der Sieg über die lokalen Beamten sei der Sieg über das System der Bauern gewesen (vgl. Fitzpatrick, Sheila: How the Mice buried the Cat, Scenes from the Great Purges of 1937 in the Russian provinces, in: Ward, Chris (Hrsg.): The Stalinist Dicatorship, London u.a. 1998, S. 296 - 298.). Aber selbst wenn die Bauern Aufmerksamkeit durch "Gewalt von unten" erregen konnten, gab ihnen dies nicht automatisch einen Machtzuwachs. Denn grundsätzlich übte der Staat die Gewalt aus. Er ermutigte die Bauern, ihre Wut und Aggression auszuleben. Wie so oft gelang es Stalin, Personengruppen gegeneinander auszuspielen. Er instrumentalisierte ihre bäuerliche Dummheit und gab ihnen das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Die Ausübung von Gewalt zeigte sich bereits darin, dass Moskau auf die unzähligen Beschwerdebriefe der Bauern reagierte und in der Provinz Schauprozesse gegen die lokalen Funktionäre führte. Diese Gewalt richtete sich nicht direkt gegen die Bauern, sondern augenscheinlich gegen die örtlichen Parteifunktionäre. Allerdings bestand hierbei die Gefahr, dass sich diese Argumente auch gegen Stalin hätten richten können. Insofern würde sich die Gewalt umkehren und auf den Staat zielen.
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