Es ist bereits Ende Oktober, doch der sengend heiße Sommer, für den die Mittagsfrau zuständig ist, möchte einfach nicht gehen. Vor allem Owl, Tochter des Winters Jokul, leidet sehr unter den brennenden Temperaturen. Außerdem wird Alberic, Sohn des Herbstherrschers Graf Oktober, seit Wochen vermisst.
Wird es Owl und ihrer besten Freundin Mallory gelingen, ihn aufzuspüren und den Herbst…mehrEs ist bereits Ende Oktober, doch der sengend heiße Sommer, für den die Mittagsfrau zuständig ist, möchte einfach nicht gehen. Vor allem Owl, Tochter des Winters Jokul, leidet sehr unter den brennenden Temperaturen. Außerdem wird Alberic, Sohn des Herbstherrschers Graf Oktober, seit Wochen vermisst. Wird es Owl und ihrer besten Freundin Mallory gelingen, ihn aufzuspüren und den Herbst zurückzuholen? Und was hat es mit dem Zeitvater und dem Samenkorn, welches Alberic vor seinem Verschwinden seinem Vater gab, auf sich?
Viel mehr möchte ich zum Inhalt des zweiten Bandes von Amy Wilson rund um die sympathische Owl nicht verraten, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Im ersten Band "Ein Mädchen namens Owl" lag die Betonung auf Owls Geschichte und ihrer Entwicklung. Im zweiten Teil wird vor allem auf Alberic und seine Emanzipation von seinem Vater, dem Herrscher über den Herbst, eingegangen. Um in den vollen Genuss der Handlung zu kommen, sollte man eventuell Band 1 gelesen haben, doch ist dies nicht zwingend notwendig, denn die wichtigsten Informationen fließen locker in Band 2 mit ein.
Im deutschen Klappentext ist zu lesen, dass dies eine Geschichte über den Klimawandel sei, doch es ist nirgendwo im Buch die Rede vom Klimawandel – weder direkt noch zwischen den Zeilen. Im Klappentext des englischen Originals findet sich diese Anspielung und Interpretation übrigens nicht. Ich persönlich habe die Handlung an keiner Stelle mit einem Klimawandel in Verbindung gebracht. Für mich ist dies eine Fantasygeschichte über den mythischen Kampf der Jahreszeiten untereinander, bei dem jeder von ihnen gerne länger an der Macht wäre als nur ein paar Monate im Jahr. Und es ist vorrangig eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Loslösung von den elterlichen Glaubenssätzen und Spiegelungen auf ihre Kinder.
Amy Wilson bezaubert mit ihrem flüssigen und magisch-poetischen Schreibstil und zieht den Leser in ihre phantastische Welt hinein. In der Mitte des Buches fand ich persönlich den Spannungsbogen zu lange unten und die Geschehnisse haben mich allgemein nicht ganz so begeistert wie im ersten Buch.
Hervorheben möchte ich erneut die Übersetzung von Sylke Hachmeister, die sehr glaubwürdig und geschickt daherkommt.
Das Glanzstück des Buches ist, wie auch beim ersten Band, das wunderschöne Titelbild, welches von Helen Crawford-White gestaltet wurde und hervorragend dazu einlädt, ins Buch einzutauchen.
Eine Geschichte über Freundschaft, Verlust, das Erwachsenwerden, die Natur und die Jahreszeiten für alle Fantasy-Begeisterten ab 10, die eine gute Prise Magie, Mythen und Poesie in Büchern mögen.