In der vorliegenden Studie beschäftigt sich Eva Schäffler mit der Entwicklung von heterosexuellen Paarbeziehungen in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR sowie in den 1990er Jahren in Ostdeutschland. Nachvollzogen wird diese Entwicklung innerhalb verschiedener Felder, die das Leben in Partnerschaften thematisch widerspiegeln: Gleichstellung, Sexualität, Ehe und Ehescheidung, nichteheliche Beziehungen, Schwangerschaftsabbruch und Kinderbetreuung. Für alle diese Felder untersucht die Autorin, wie sich wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen einerseits sowie medial propagierte Leitbilder andererseits auswirkten. Dabei zeigt sich, dass die Wiedervereinigung zwar als wichtiger Knotenpunkt anzusehen ist, von dem ausgehend sich das Leben ostdeutscher Paare im Allgemeinen änderte, gesellschaftliche Prägungen, die dem Sozialismus entstammten, jedoch weiterbestanden und das Zusammenleben beeinflussten. Es wird außerdem deutlich, dass allgemeine staatliche Rahmenbedingungen und konkrete politische Initiativen sowohl vor als auch nach 1989/90 nur eine beschränkte Wirkkraft entfalten konnten. Daher zeigt die Studie, wie die Geschichte ostdeutscher Paarbeziehungen eine eigene Dynamik entwickelte, die sich aus den Wechselwirkungen zwischen der öffentlichen und der privaten Sphäre ergab.
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