Waldorfkindergärten und Waldorfkrippen stellen trotz ihres jahrzehntelangen Bestehens noch immer eine Forschungslücke dar. Neben vielen Publikationen zu Intentionen und Annahmen der vorschulischen Waldorfpädagogik gibt es weltweit fast gar keine empirischen Untersuchungen vorzuweisen. Diese Lücke soll die vorliegende Forschungsarbeit anfänglich schließen. Den Bezugsrahmen der Untersuchung bilden einerseits die erziehungswissenschaftlichen Diskurslinien um pädagogische Qualität in frühpädagogischen Einrichtungen und andererseits die theoretischen Grundpfeiler der Waldorfpädagogik. Vor diesem Hintergrund wird ein qualitatives Forschungsdesign entwickelt, das die beteiligten Erwachsenen im Feld - Fachkräfte, Dozierende und Eltern - nach besonderen Schwerpunkten der pädagogischen Qualität in Waldorfeinrichtungen befragt. Dabei kann gezeigt werden, dass es Merkmale gibt, wie z.B. bestimmte Annahmen über den Menschen, von der Bedeutung des freien Spiels, von Rhythmus, von sinnlichem Erleben und viele weitere, die für Waldorfkrippen und Waldorfkindergärten spezifisch zu sein scheinen. Die Arbeit hebt durch die Befragung einen Schatz an bisher verborgenem Handlungswissen, was sie zu einem Ausgangspunkt für viele weitere Forschungen und Hypothesenprüfungen macht.
Der Autor
Philipp Gelitz arbeitet als Hochschullehrer mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik im Institut für Kindheitspädagogik an der Alanus Hochschule in Alfter. Er war viele Jahre als Gruppenleiter im Waldorfkindergarten in Kassel tätig und publiziert zu Themen der frühen Kindheit.
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