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  • Format: PDF

In der täglichen Praxis im Kindergarten fällt auf, dass das Außengelände der Einrichtungen von den pädagogischen Fachkräften als ,Extra -Raum', der nicht in das gesamte pädagogische Konzept einer Institution einbezogen, sondern für bestimmte eng begrenzte Aktivitäten genutzt wird, betrachtet wird. Weitere persönliche Erfahrungen zeigen, dass sich die Begleitung der kindlichen Aktivitäten durch die pädagogischen Fachkräfte im Gegensatz zum Kindergartengebäude im Außengelände stark reduziert. Dies wird mit der zu gewährleistenden Aufsichtspflicht und der im Außengelände stattfindenden Phase des…mehr

Produktbeschreibung
In der täglichen Praxis im Kindergarten fällt auf, dass das Außengelände der Einrichtungen von den pädagogischen Fachkräften als ,Extra -Raum', der nicht in das gesamte pädagogische Konzept einer Institution einbezogen, sondern für bestimmte eng begrenzte Aktivitäten genutzt wird, betrachtet wird. Weitere persönliche Erfahrungen zeigen, dass sich die Begleitung der kindlichen Aktivitäten durch die pädagogischen Fachkräfte im Gegensatz zum Kindergartengebäude im Außengelände stark reduziert. Dies wird mit der zu gewährleistenden Aufsichtspflicht und der im Außengelände stattfindenden Phase des Freispiels der Kinder gerechtfertigt. Eine solche Argumentation ist natürlich völlig unzulässig, da die pädagogischen Fachkräfte Freispielphasen natürlich auch im Kindergartengebäude und nicht nur im Außengelände zu initiieren haben. Weiterhin bedeutet Freispielphase der Kinder auch nicht, dass sich die pädagogischen Fachkräfte an dieser Stelle zurückziehen, um mit KollegInnen (im schlechtesten Falle über private Themen) ins Gespräch zu kommen ohne die Kinder zu beaufsichtigen (Aufsichtspflicht gewährleisten). Vielmehr sollten die Fachkräfte diese Phasen nutzen, um zwei der zentralen Aufgaben ihrer Arbeit in den Fokus zu rücken, nämlich die Begleitung und die Beobachtung und Dokumentation kindlicher Bildungsprozesse. Österreicher (2012) führt noch weitere zeitlich-organisatorische Aspekte an, die von den Fachkräften als Gründe genannt werden, das Außengelände nicht zu nutzen. Hierzu zählen unter anderem Personalnot, die bereits erwähnten ungünstigen Wetterbedingungen und Programmpunkte, die aufgrund eines bestimmten Bildungsverständnisses als wichtiger angesehen werden. Pädagogische Fachkräfte sollten also den Wert des Draußen-Seins erkennen und sich im Klaren darüber sein, dass ihr Handeln und die Interaktion mit einem Kind/den Kindern nicht nur im Kindergartengebäude, sondern auch im Außengelände von hoher Bedeutung ist. Im Fokus dieser Studie steht die Frage, wie sich Interaktionsmomente zwischen pädagogischen Fachkräften und einem Kind/ Kindern im Außengelände bzw. im Gebäude der Kita vollziehen und ob es zwischen beiden Settings qualitative Unterschiede gibt.

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Autorenporträt
Tobias Niebergall wurde 1985 geboren und arbeitete von 2008 - 2012 in verschiedenen Kindertageseinrichtungen in Erfurt. Parallel absolvierte er von 2010 - 2013 ein berufsbegleitendes Bachelorstudium der 'Bildung und Erziehung von Kindern' an der Fachhochschule Erfurt. Seit 2012 arbeitet Tobias Niebergall in dem ESF-Projekt 'MEHR Männer in Kitas'. Weiterhin ist er als Referent in der Erwachsenenbildung tätig und studiert seit Oktober 2013 an der Fachhochschule Erfurt im Masterprogramm 'Soziale Arbeit'. Tobias Niebergall verfügt ebenfalls über Auslandserfahrungen. Er nahm unter anderem im Jahr 2009 bei einer Fortbildung für russische Erzieherinnen in St. Petersburg teil und im Jahr 2012 bei einer 4-wöchigen Hospitations- und Forschungsreise in Norwegen. Hier besuchte er verschiedenen Kindertageseinrichtungen in Oslo und Bergen. Die Ergebnisse dieser Reise bildeten die Grundlage für die vorliegende Publikation.