Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 1,0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder werden die sozialen Dimensionen und Implikationen des pädagogischen Handelns diskutiert. Vor allem nachdem die Psychologisierung des Erziehungsverhältnisses sich als zu einseitig herausgestellt hat und den Problemen vor allem in der Schule nicht mehr gerecht wird. Theodor Wilhelm beschäftigte sich schon seit Anfang der 50er Jahre mit dem Problem des Untergangs des zivilen Verhaltens in der NS-Zeit. Daraus zog er die Schlussfolgerung die Pädagogik müsse sich verstärkt um die Kultivierung der öffentlichen, emotional distanzierten Sozialbeziehungen bemühen. Dies scheint ihr in Deutschland bis heute offensichtlich schwer gefallen zu sein. Auf diesem Hintergrund ist es reizvoll, sich an einen Pädagogen zu erinnern, der unter außergewöhnlichen Bedingungen und Voraussetzungen die Erziehung sozial zu fundieren versucht hat - Anton Semenovič Makarenko. Noch bis zur "Wende" galt Makarenko in der DDR als der pädagogische Klassiker, auf den sich die offizielle Pädagogik berief und der zur Pflichtlektüre jedes Pädagogikstudenten gehörte. Es wäre jedoch ein schwerwiegender Irrtum anzunehmen, mit dem Ende des Ostblock-Sozialismus sei auch eine Beschäftigung mit diesem außergewöhnlichen Pädagogen historisch hinfällig geworden. Hier gilt es zu überprüfen, was an Makarenkos Vorstellungen zeit- und situationsbedingt war und was möglicherweise auch für unsere heutigen Fragen noch von Nutzen sein, vielleicht auch kritische Impulse geben könnte.