Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,0, Universität Regensburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Aktuelle Tendenzen im Terrorismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Liest oder sieht man Beiträge zum Thema Pakistan in westlichen Medien, so fällt darin zumeist ein extrem negativer Grundtenor auf. Exemplarisch seien an dieser Stelle die Artikel „Blasenschlag im Höllenloch“(Die Welt vom 16.11.2007) und „Das gefährlichste Land der Welt“ (DIE ZEIT, November 2007) zitiert. Derartige Pauschalisierungen sind nicht nur größtenteils falsch, sie sind auch gefährlich. Die Folgen solch generalisierender Schreckensszenarien manifestieren sich in der Entstehung von Ängsten und Unverständnis im Westen vor einer als befremdlich und bedrohlich empfundenen Kultur. Im nächsten Schritt kann diese Form der kulturellen Entfremdung Reaktionen nach sich ziehen, die möglicherweise zu einem weiteren Auseinanderdriften der Gesellschaften führen. Was letztlich droht ist eine Entfremdungsspirale, an deren Ende aus zwei sich zuvor neutral miteinander umgehender Staaten ein „Clash of Civilisations“, also die Konfrontation zweier scheinbar unversöhnlicher Blöcke, wie es Samuel P. Huntington im gleichnamigen Werk als Schlagwort einer neuen Phase der Internationalen Politik nach dem Zerfall der UDSSR für wahrscheinlich hält. Doch dieses Szenario ist nicht unvermeidlich. Um es abzuwenden ist vor allem Eines wichtig: Eine an Tatsachen orientierte und auf neutrale Aufklärung abzielende Einschätzung der tatsächlichen Lage vor Ort. In der nun folgenden Arbeit soll zu dem Zweck die Entstehung des vom Westen als besonders bedrohlich empfundenen militanten Islamismus, im Speziellen in der Ausprägung des islamistischen Terrorismus in Pakistan näher untersucht und seine Wurzeln aufgezeigt werden. Dieses Thema erhält zusätzliche Relevanz durch die Tatsache, dass Pakistan seit 1998 offiziell Atommacht ist und größere politische Umwälzungen in der Region auch weit über die Landesgrenzen hinaus nicht ohne Folgen bleiben können.