Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Lateinamreikanisches Spanisch, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl aus ethnologischer als auch soziologischer und sprachwissenschaftlicher Perspektive betrachtet, stellen vor allem diejenigen Bevölkerungsgruppen der Erde einen ebenso reizvollen wie akuten Forschungsgegenstand dar, die sich als ethnische Minoritäten im Zuge der allgemeinen Globalisierungsbestrebungen vonseiten der "Massenkulturen" und der damit einhergehenden kulturellen Nivellierung einer ständigen Bedrohung ihres Fortbestehens ausgesetzt sehen, da v. a. in sprachhistorischer Hinsicht das darwinistische Prinzip mehrfach beobachtet worden ist, nach dem der Schwächere (Substrat) dem Stärkeren (Superstrat) kurz- oder mittelfristig unterliegen und aussterben wird. Besonders in Hinblick auf die weltweite Sprachlandschaft lässt sich diese Tendenz hin zu einer linguistischen Ökonomisierung und Uniformierung insbesondere seit dem 20. Jahrhundert ersehen. Als Beispiel soll hier kurz die Dominanz des englischen Idioms erwähnt sein, das sich rapide in Klassenzimmern auf der gesamten Welt etabliert hat, sei es als Erst- oder als Zweitsprache. Englisch ist ein in beinah allen Teilen der Erde gebräuchliches Kommunikationsmedium, und insbesondere bei Aufeinandertreffen von verschiedensprachigen Sprechern (unabhängig, welche ihre jeweilige Muttersprache ist) ist es meist die intuitive erste Wahl zur Lösung des Verständigungsproblems. Die Opfer solcher Cluster, die sich um wenige Weltsprachen herum bilden und einen klaren Gegenpol zu der Mannigfaltigkeit der derzeit rund 6000 noch aktiven Idiomen darstellen, sind in erster Linie Sprachen mit (sehr) geringen Sprecherzahlen. Sprachtod ist heute mehr denn je ein alltägliches Phänomen, sei es durch das Versterben sämtlicher ihr angehörender Sprecher oder aber aufgrund partieller bzw. totaler Marginalisierung der Substratkultur vonseiten der vorherrschenden Prestigekultur auf der Basis von Stigmatisierung und Diskriminierung.
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