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Als Reaktion auf die Krise Europas nach dem Ersten Weltkrieg formierten sich auf dem Kontinent zahlreiche internationale Verbände, die bei aller Konkurrenz der wirtschaftlichen Kooperation und der politischen Einigung zwischen europäischen Ländern den Weg bereiten und damit der durch die Friedensregelung noch sanktionierten nationalstaatlichen Partikularisierung in Europa entgegenwirken wollten. Reinhard Frommelt beschreibt die organisatorischen Ansätze, zeigt die gesellschaftliche Basis und analysiert die politisch-wirtschaftlichen Zielvorstellungen jener Verbände in der Weimarer Republik. Im…mehr

Produktbeschreibung
Als Reaktion auf die Krise Europas nach dem Ersten Weltkrieg formierten sich auf dem Kontinent zahlreiche internationale Verbände, die bei aller Konkurrenz der wirtschaftlichen Kooperation und der politischen Einigung zwischen europäischen Ländern den Weg bereiten und damit der durch die Friedensregelung noch sanktionierten nationalstaatlichen Partikularisierung in Europa entgegenwirken wollten. Reinhard Frommelt beschreibt die organisatorischen Ansätze, zeigt die gesellschaftliche Basis und analysiert die politisch-wirtschaftlichen Zielvorstellungen jener Verbände in der Weimarer Republik. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage nach ihrem Standort und ihrer Funktion im Konfliktfeld handelspolitischer Interessen der Wirtschaft und einer revisionistischen amtlichen Außenpolitik. So wird deutlich, dass die Paneuropa-Union, die ebenso militant antibolschewistisch wie antiamerikanisch auftrat und ein neo-kolonialistisches Konzept verfocht, in furchtlose Spannungen zur pazifistisch-liberalen Verständigungsaktion geriet, die Völkerbundidee und Revisionismus zu vereinbaren suchte. Solche Spannungen führten zur Unterwerfung unter das Kalkül sich kreuzender wirtschaftlicher Interessen und politischer Ziele; am Ende konnte nur der Misserfolg dieser auf deutsch-französischen Ausgleich bedachten Verbände stehen. Nicht weniger deutlich wird der Erfolg der traditionellen Bewegung für ein deutsches Mitteleuropa. In den Jahren der Weltwirtschaftskrise vereitelte sie die Schaffung einer die Nachfolgestaaten umfassenden Donauföderation und deckte den namentlich von schwerindustriellen Kreisen forcierten deutschen Wirtschaftsimperialismus in Südosteuropa. Die Ergebnisse der Darstellung erhellen nicht allein Aspekte der Vorgeschichte nationalsozialistischer Großraumwirtschaft, sie liefern überdies einen Beitrag zur Erkenntnis historischer und struktureller Bedingungen für internationale Integration und Friedenssicherung in der Epoche zwischen den Weltkriegen.

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