jaromír Balcar legt die erste Unternehmensgeschichte zu den böhmischen Ländern vor, die sowohl die NS-Besatzungsherrschaft als auch die Phase des Übergangs zum Staatssozialismus behandelt. Anhand von drei Konzernen aus unterschiedlichen Branchen untersucht der Bremer Historiker nicht nur die ¿ tschechischen und deutschen ¿ Akteure in den Chefetagen und das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft, sondern auch zentrale betriebswirtschaftliche Handlungsfelder wie die Investitions- und Personalpolitik, die Preis- und Lohnpolitik oder die betriebliche Sozialpolitik. So werden die beachtlichen Handlungsspielräume deutlich, die der Industrie trotz aller staatlichen Eingriffe noch verblieben, ehe die Unternehmen zu reinen Erfüllungsgehilfen der Planwirtschaft degradiert wurden. Damit liefert seine Studie einen wichtigen Beitrag zur europäischen Geschichte im "Zeitalter der Extreme", das zugleich eine Epoche radikaler ökonomischer Transformationen war.
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