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Der Matrosengefreite der Königlich-Niederländischen Marine Mauritius Boshart von der „Zeven Provincien“ wird 1933 zu 16 Jahren Haft verurteilt, gefoltert und geschlagen, weil er gemeinsam mit Eingeborenen von Niederländisch-Indien einen Aufstand angezettelt haben soll. Der wahre Führer des Aufstandes war der indonesische Matrosengefreite Kawilaran. Aber das wollen die Herren nicht wahrhaben. Ein Eingeborener darf nicht das Offizierskorps Ihrer Majestät gedemütigt, ein Kolonialreich in Schrecken und die Welt in Staunen versetzt haben. Wenn dieser peinliche Vorfall schon geschehen ist, dann muss…mehr
Der Matrosengefreite der Königlich-Niederländischen Marine Mauritius Boshart von der „Zeven Provincien“ wird 1933 zu 16 Jahren Haft verurteilt, gefoltert und geschlagen, weil er gemeinsam mit Eingeborenen von Niederländisch-Indien einen Aufstand angezettelt haben soll. Der wahre Führer des Aufstandes war der indonesische Matrosengefreite Kawilaran. Aber das wollen die Herren nicht wahrhaben. Ein Eingeborener darf nicht das Offizierskorps Ihrer Majestät gedemütigt, ein Kolonialreich in Schrecken und die Welt in Staunen versetzt haben. Wenn dieser peinliche Vorfall schon geschehen ist, dann muss er wenigstens von einem Weißen, von einem Angehörigen der höheren Rasse, verursacht worden sein. Anlass war die Senkung der schon viel zu niedrigen Heuer. Aber es ging um mehr: um die Unabhängigkeit des indonesischen Volkes, das in Freiheit selbst über seine Geschicke bestimmen wollte.
Am 21.10.1911 in Leipzig geboren, Besuch der Mittelschule, Lehre als Buchhändler. 1929 Mitglied des KJVD, 1930 KPD-Mitglied. 1934 wurde er wegen der Teilnahme am antifaschistischen Widerstandskampf verhaftet und blieb bis 1938 im Zuchthaus Waldheim, danach bis 1940 KZ Buchenwald. 1942 kam er ins Strafbataillon 999. U. a. war er auf Korfu stationiert und arbeitete als Funker in Karousades. Dort half er griechischen Partisanen und warnte die Juden vor der Deportation. Er konnte der Erschießung entgehen, setzte sich in Sarajevo von der Truppe ab und kehrte über Österreich nach Leipzig zurück. Er beteiligte sich am Aufbau der Jugendausschüsse und der FDJ und wurde 1946 SED-Mitglied. Er hatte wechselnde Tätigkeiten: Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, Regierungsrat in Sachsen, Hauptdirektor der VESTA (Vereinigung Volkseigener Stahlwerke), Werkleiter im VEB Guss Köthen, Leiter des Aufbaustabes des Kombinats Schwarze Pumpe, Personalchef im Konstruktions- und Ingenieurbüro Leipzig. Von 1955 bis 1957 absolvierte er ein Fernstudium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ und war seit 1958 freischaffender Schriftsteller. Grabner wurde mehrmals mit Parteistrafen belegt, seit 1961 vom MfS überwacht und erhielt nach dem 11. Plenum 1965 ein vorübergehendes Berufsverbot. Er war in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Sigrid Grabner verheiratet. Er starb am 3. April 1976 in Werder.
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