Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Papst- und Kleruskritik spielen bei Walther von der Vogelweide ein immer wiederkehrendes Motiv, welches in dieser Hausarbeit anhand der drei Klausnerstrophen analysiert werden soll. Dabei soll die Fragestellung nach der Rolle des Klausners im Vordergrund stehen. Weshalb wählte Walther diese Rolle, wie kommt sie zum Einsatz und natürlich die Frage, was Walther überhaupt an der Kirche kritisiert? Zunächst werden einige Grundvoraussetzungen geklärt. Hierbei spielt das Verhältnis zwischen Kirche bzw. Papst, Kaiser und Laien, in Verbindung mit dem ordo-Prinzip und der allgemeinen Lage im Reich eine entscheidende Rolle. Auch der Gegensatz zwischen der immer größer werdenden Laienbewegung und der stetig anwachsenden Institutionalisierung der Kirche, vor allem unter Papst Innozenz III., müssen für ein tiefgreifenderes Verständnis des Klausners und Walthers thematisiert werden. Nebst diesen Aspekten wird eine Analyse des Walther-Ichs vorgenommen. Da Walther immer wieder auf Sprecherinstanzen zurückgreift und diese einen zentralen Punkt in der Dichtung Walthers einnehmen wird dies in der Hausarbeit behandelt, auch wenn bereits an dieser Stelle gesagt sei, dass die Rolle des Klausners eindeutig im Mittelpunkt stehen wird und etwaige andere Sprechinstanzen, wenn überhaupt, nur in Abgrenzung zum Klausner erläutert werden. In einem letzten Schritt sollen die Ergebnisse der Seminararbeit zusammengefasst werden und die Frage nach der Papst- und Kleruskritik noch einmal explizit beantwortet werden. Diese Hausarbeit soll jedoch mit einer Analyse des Forschungsstandes und der Rezeptionsgeschichte der Person Walther und seiner Werke beginnen.