Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Technikwandel/Medienwandel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll die Stilistik der AfD in ihren Wahlplakaten untersucht und der Stilistik der NSDAP in der Weimarer Republik gegenübergestellt werden. Da eine inhaltlich und sprachlich detaillierte Analyse im Rahmen einer solchen Seminararbeit nicht geleistet werden kann, soll im Folgenden näher auf die Strategien der Abgrenzung der Parteien eingegangen werden, sowie auf die besetzten semantischen Wertewelten, welche durch das Semiometrie-Modell nach Beckers (2013) beschrieben werden. „Was die AfD machen würde, wenn sie an der Macht wäre, das weiß sie vielleicht selber noch nicht. Aber eine Partei, die derart sämtliche Grundpfeiler unserer Gesellschaft missachtet, wenn sie etwa das Töten von Menschen zu legitimieren versucht, wenn sie etwa Menschengruppen in völkischen Betrachtungen außerhalb der eigenen Kultur und Zivilisation verortet, wenn sie etwa das herrschende politische System diskreditiert, dann ist eine solche Partei nicht mehr nur einfach rechts, sondern ideologisch völlig anders verortet." (Kiyak, 03.02.2016) Dass der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, sich gegen eine Überwachung der AfD ausgesprochen hat, weil es keine Anhaltspunkte gebe, „dass die Partei die Voraussetzungen erfüllt, um Beobachtungsobjekt des Bundesverfassungsschutzes zu sein“ (Aust, 09.04.2016), überrascht zunächst nicht, da sich die Stilistik und die Selbstpräsentation der Alternative für Deutschland sich von anderen rechtsradikalen Parteien der BRD unterscheidet. Das gesellschaftliche Verständnis von Rechtsextremität und – radikalität ist aber auch maßgeblich geprägt von den Ereignissen kurz vor und während des zweiten Weltkriegs, sodass erst dann mit Sicherheit von Rechtsextremität gesprochen wird, wenn es die Kriterien, die die NSDAP in der Vergangenheit vorgelebt hat, erfüllt. Dabei wird jedoch meist nur die Zeit nach der Machtergreifung und während des Krieges in Betracht gezogen. Die Stilistik während der Weimarer Republik, also vor der Machtergreifung, scheint seltener Bestandteil von Untersuchungen zu sein, um die Stilistik heutiger Parteien mit dem (rechten) Stil der NSDAP zu vergleichen.