Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie beeinflussen Gerüche die Wahrnehmung? Diese Fragestellung soll hier im allgemeinen und im speziellen in den Gedichten „ Le Flacon“ und „Parfum Exotique “ von Baudelaire behandelt werden. Distinguierte Wahrnehmung über die Sinne scheint für einen Dichter unablässig. Der Bereich der Wahrnehmung von Gerüchen, in dem Tiere dem Menschen klar ü berlegen sind, wird jedoch nicht allein aufgrund dieser Tatsache seit langem abgewertet. Das Christentum und die meisten Philosophen der Aufklärung ordneten ihm das Gesicht und das Gehör als „dauerhaftere Anreize für das Denken“ (Corbin, 1992) über. Seine Flüchtigkeit störe beim „Erinnern und Vergleichen wahrgenommener Empfindungen“ (ebd.). Gelten diese Annahmen auch für die Poesie? Sind die Sinne(swahrnehmungen) überhaupt klar voneinander zu trennen, bzw. sind sie zu werten? Hat der Geruchssinn allgemeine oder Baudelaire-spezifische charakteristische Eigenschaften? Inwieweit lässt sich Prévosts2 These „Parfum, donc souvenir“ auf die untersuchten Gedichte anwenden? Nach einem kurzen Einblick über die Stellung des Geruchssinns bei Aristoteles und bei den Philosophen des 18. und 19. Jahrhunderts, wird die jeweilige Rolle von Düften und ihre Zusammenwirkung mit den anderen Wahrnehmungen in beiden genannten Werken beschrieben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden an der Oberfläche kaum Ähnlichkeiten aufweisen, da die Texte, auch in Bezug auf den betrachteten Gegenstand sehr unterschiedlich sind. Es gilt also, in der Zusammenfassung möglichst so tief gehend wie Gerüche sind auf deren Wahrnehmung in Baudelaires Werken einzugehen, um auf einer untergründig übergeordneten Ebene Gemeinsamkeiten zu entdecken. 2 Prévost, 1953, S. 217