Ein dunkler Traum von der Erotik der Einsamkeit Ein Mädchen mit vielen Namen hat Zuflucht gefunden in einem Zimmer des Hotel D'Avalon. Nach einem Ereignis der Zerstörung wurde sie zurückgelassen – und alles, was ihr bleibt, ist ihr Traum von einer anderen Welt: Paris. Doch selbst dieser Traum droht in jener Nacht unterzugehen. Ein seltener Komet erscheint am Himmel, viele Namen erweisen sich als falsch. Erinnerungen einer Flucht durch den Wald führen sie an die dunkelsten Stellen des Traums. Das Mädchen begehrt ihren Lehrer, oder doch eher die Strafe, die er ihr zufügt. Im Inneren der zerstörten Welt leuchtet immer wieder die Farbe Rot auf: Das Herz der Stadt rebelliert. Ein Labyrinth aus Träumen, mal zaghaft verrätselt, mal überbordend und grell, führt uns ›Paris · Rot‹ von den Tiefen unseren Erlebens mitten in die vielschichtige Wirklichkeit und wieder zurück. Niemand wird unverändert zurückkehren.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
In eine "skurrile, düstere und fantastische Traumwelt" taucht Rezensentin Miriam Zeh mit dem neuen Buch von Anna Gien ein. Der Kritikerin scheint, dass sich Gien in ihrer Erzählung "ganz dem Symbolismus" zugewandt hat: Es gibt hier keinen festen Sinn, keinen "Alltag in der Literatur". Rätselhafte Frauenfiguren wandeln durch den Roman, sie entspringen der Fantasie von Madeleine, die aus einem Fenster des Hotel d'Avalon auf ein "apokalyptisches Paris" blickt. Die Kritikerin schätzt die Subtilität, die "herrlich skurrilen Wendungen" und die intensive Emotionalität des Romans, der dennoch ohne psychologische Erklärungen auskommt. Gegen Ende wird der Kritikerin von den vielen Mysterien ein bisschen schummrig, vielleicht ist ein Dämmerzustand aber genau richtig für diese Traumwelt, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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