Frau, Freundin, Geliebte, Mutter, Schriftstellerin: Colombe Schneck schaut mit kühlem Blick auf ihr Milieu und voller Emotionen auf ihr Leben. «Diese Literatur ist von enormer Wichtigkeit, sie steckt voller Kraft und Lebendigkeit. Eine tiefschürfende Betrachtung der Existenz zu verschiedenen Lebenszeiten.» Deborah Levy Colombe wächst in den Achtzigerjahren als Kind linksliberaler jüdischer Eltern in der Pariser Bourgeoisie auf. Als sie mit siebzehn ungewollt schwanger wird, ist das die erste große Zäsur in ihrem Leben. Die zweite: der viel zu frühe Tod ihrer besten Freundin Héloïse, mit der sie seit der Kindheit eng verbunden war. Die beiden besuchten die besten Schulen und Universitäten, kämpften mutig gegen gesellschaftliche Erwartungen und fühlten sich dennoch weniger emanzipiert als gedacht. Warum war das so? Die dritte Zäsur ist eine unerwartet intensive Liebe, mit fünfzig Jahren, vielleicht die glücklichste ihres Lebens überhaupt. Colombe Schneck erzählt stets persönlich und doch auf frappierende Weise exemplarisch. Ihre Paris-Trilogie erzählt auf überragende Weise von den großen Themen im Leben einer Frau - Körper, Sexualität, Klasse, Herkunft, Freundschaft, Liebe, Tod. «Diese Texte haben mich von Grund auf verändert. Sie sind mein lebendiger Körper, mein lebendiger Geist.» Colombe Schneck «Ein wunderschönes Buch über Dankbarkeit, eine Geschichte über Verlust und die Entdeckung der inneren Freiheit.» Le Monde
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die französische Autofiktion kommt ja oft eher aus der Arbeiterklasse, weiß Rezensentin Lena Bopp, Colombe Schneck jedoch hat sich in ihrem dreiteiligen Werk mit der Bourgeoisie auseinandergesetzt, aus der sie auch selbst stammt. In parataktischem Stil schreibt sie über die materielle Grenzenlosigkeit des Rive-Gauche-Lebens, über heimliche Abtreibungen und die Anforderungen, die der Stand an junge Mädchen stellt, und übt dabei auch Kritik an diesen Verhältnissen, so Bopp. "Aus der Halbdistanz" beobachtet Schneck, wie sich ihre mit ihr wahrscheinlich identische Protagonistin im dritten Teil schließlich langsam emanzipiert - die Kritikerin liest gerne davon.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte. Lena Bopp Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240912