Drei Bücher hat Patrick Modiano unter dem Titel Pariser Trilogie zusammengefaßt: Abendgesellschaft, Außenbezirke und Familienstammbaum. Wie wird man zum Verräter, wie läßt es sich verhindern? Diese Fragen stellt sich ein junger Franzose, der sich, für die Gestapo arbeitend, einer Résistance-Gruppe anschließt. In einer ebenso sanften wie unnachgiebigen Erzählung nähert sich Modiano einer Vergangenheit an, die er selbst nicht erlebt hat. Mit seiner unverwechselbaren Musikalität erweckt er Worte zum Leben und überführt sie in eine fantastisch anmutende Abendgesellschaft. In den Außenbezirken, außerhalb von Paris, sucht Serge Alexandre seinen Vater. Wieder befinden wir uns in der Zeit der Besatzung. Wer ist dieser Vater? Was macht er, als Jude unter all den zwielichtigen Gestalten? Warum erkennt er seinen Sohn nicht mehr? Bis zuletzt folgt der Erzähler den Spuren seines geisterhaften Vaters. »Ich war siebzehn, und es blieb mir nichts anderes übrig, als ein französischer Schriftsteller zu werden«, schreibt Modiano im Familienstammbuch und legt uns in 14 Erzählungen seine Jugenderinnerungen vor. Autobiographisches, aber auch Imaginiertes.
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