Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1.0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Analyse und Vergleich politischer Systeme, Sprache: Deutsch, Abstract: Die griechische Demokratie gehört zu den Wenigen der dritten Demokratisierungswellen, die sich nach dem Systemwechsel auch erfolgreich konsolidiert hat. Dies geschah innerhalb von sieben Jahren, wobei der Abschluss mit dem ersten großen politischen Machtwechsel 1981 zusammenfiel. Seitdem ist die griechische Demokratie gut gegen mögliche Destabilisierungstendenzen und autoritäre Versuchungen immunisiert.1 Dabei führten verschiedene Faktoren zum Ziel. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Tatsache, dass Demokratien zum „Überleben“ mehr als die meisten anderen Systeme auf Legitimität angewiesen sind. „Denn auf die Dauer läßt sich Demokratie nicht einer Gruppe von Menschen aufzwingen; ja Demokratie dürfte sich kaum halten, wenn eine große Minderheit gegen sie ist, denn demokratische Institutionen bekämen Sand ins Getriebe, wenn eine Mehrheit immerzu ihre Herrschaft über eine große Minderheit geltend machen müßte.“2 Junge Demokratien müssen vor allem effizient sein, um sich diese notwendige Unterstützung aus der Bevölkerung und den Eliten zu sichern, die der Stabilisierung der Demokratie dient. Parteien sind als territorial organisierte Repräsentationsagenturen wichtige Akteure, wenn es darum geht die notwendige Legitimität in Form von „diffuser Unterstützung“ für die junge Demokratie zu schaffen, weil sie eine Vermittlungsaufgabe zwischen Gesellschaft und staatlichen Entscheidungsinstanzen wahrnehmen. Indem sie den intermediären Raum zwischen staatlichen Entscheidungsinstanzen (Parlament, Regierung, Verwaltung) besetzen und strukturieren und so die Leistungsfähigkeit (noch nicht) konsolidierter Demokratien erheblich steigern können, leisten sie unverzichtbare Funktionen für die Konsolidierung der Demokratie. Sie können somit zur Sicherung der Stabilität des demokratischen Systems insgesamt beitragen. Inwiefern dies in Griechenland geschehen ist, soll die entscheidende Fragestellung dieser Arbeit sein. (Die ebenfalls wichtigen Vermittlungsinstanzen auf funktionaler Ebene, wie Verbände oder Interessenorganisation, werden in dieser Analyse aus Platzgründen nicht betrachtet). Kapitel 2, 3, 4 und 5 stellen den notwendigen theoretischen Rahmen der Analyse dar, hier werden die Begriffe Demokratie, Legitimität, Stabilität, demokratische Konsolidierung und Parteienkonsolidierung definiert und in ihre Beziehungen und Wechselwirkungen ausführlich erklärt. Daraus wird auch deutlich, [...]