Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1.3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Nach der Wiedervereinigung 1990 und mit dem Ende des Kalten Krieges wurde das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und den USA ambivalenter. Deutschland konzentrierte sich stärker auf die europäische Ebene. Im Zeitalter der Globalisierung folgte Amerika hingegen den Märkten, die z.B. in Asien neue Chancen eröffneten. Die Kontakte zu Europa blieben eng, doch die USA waren längst nicht mehr so auf Europa fixiert, wie in den Jahrzehnten des Ost-West-Konfliktes. Sicherheitspolitisch blieb das zusammenwachsende Europa auf die USA angewiesen. Die Konflikte auf dem Balkan bezeugen das eindrücklich. Die USA waren als letzte verbliebene Supermacht und "Weltpolizist" die einzige Kraft, die genug Durchsetzungsvermögen zur Lösung solcher Konflikte hatte. Die neu geborene europäische "Großmacht" oder, wie Hans-Peter Schwarz schreibt, "Zentralmacht" Bundesrepublik Deutschland musste hingegen ihre neue Rolle erst allmählich finden. Die Anpassung Deutschlands und der USA an die Herausforderungen der neuen Weltlage sind ein wichtiger Aspekt, um die Entwicklung ihrer Beziehungen zu verstehen. Desweiteren erfuhren die deutsch-amerikanischen Beziehungen durch die Ereignisse nach dem World-Trade-Center-Anschlag von 2001 eine erneute Veränderung. In den letzten 20 Jahren haben sich die Beziehungen somit weit mehr verschoben als dies im gesamten Zeitraum des Kalten Krieges denkbar war. Die Arbeit setzt sich mit dieser Veränderung auseinander und diskutiert Perspektiven und Gefährdungen für die transatlantischen Beziehungen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die zunehmende Entwicklung der EU zum "Global Player". Werden die deutsch-amerikanischen Beziehungen in Zukunft durch europäisch-amerikanische Beziehungen ersetzt? Welche Rolle spielt die "Berliner Republik" in diesem Kontext und welche strebt sie an? Im Zeitalter rapider Globalisierung und einer starken Machtverschiebung weg vom "Westen" ist das Thema der Arbeit von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Bundesrepublik, Europas und der USA.
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