Es ist immer wieder so: wenn man denkt, man kennt sich so langsam in der Welt aus, die der Autor geschaffen hat, kommen Wendungen und Überraschungen, die einem die Luft nehmen und man sich wieder so richtig in ein neues Abenteuer stürzen kann. Auch Derek Landy schafft das mit dem mittlerweile
sechsten Teil der Reihe rund um den Skelettdetektiv Skulduggery Pleasant und seine Partnerin Walküre…mehrEs ist immer wieder so: wenn man denkt, man kennt sich so langsam in der Welt aus, die der Autor geschaffen hat, kommen Wendungen und Überraschungen, die einem die Luft nehmen und man sich wieder so richtig in ein neues Abenteuer stürzen kann. Auch Derek Landy schafft das mit dem mittlerweile sechsten Teil der Reihe rund um den Skelettdetektiv Skulduggery Pleasant und seine Partnerin Walküre Unruh.
Je weiter man sich in Skulduggerys und Walküres Welt hineinbewegt, umso vielschichtiger, tiefer und düsterer wird diese. Und so hat der Autor natürlich jede Menge schriftstellerische Freiheit, die er auch komplett ausnutzt und somit immer wieder Geschichten aufs Papier bringt, die einem in den Bann ziehen und man das Gefühl hat, dass man eben erst mit dem Buch angefangen hat und plötzlich schon die letzte Seite liest.
Man vertieft sich in die Story, leidet mit den Charakteren mit, versucht, sich selbst ein Bild von den Bösen und Guten zu machen und ist letztendlich total verwirrt, weil dann doch wieder alles über den Haufen geworfen wird und sich Unmögliches auftut und die Guten böse sind und die Bösen gut.
Diesmal muss ich besonders Walküre hervorheben. Sie macht eine deutliche Veränderung durch. Erstens, weil sie nun eine große Schwester ist und sich ständig Sorgen um ihre kleine Schwester Alison macht. Und auch, weil sie endlich merkt, dass sie so nicht weiterleben kann.
Ebenso stellt sie auch ihr Verhältnis zu ihrem Spiegelbild in Frage. Ihr "Spiegelbild" (eine Kopie (ein Klon?) ihrer selbst) führt ihr "normales Leben", also Schule, Familie und Freunde, so dass Walküre zusammen mit Skulduggery ihre Ausbildung zum Totenbeschwörer bzw. detektivische Forschungen ausführen kann.
Das Spiegelbild jedoch bekommt immer mehr ein eigenes Leben und droht so ihren Platz in der Familie zu übernehmen.
Im sechsten Band der Reihe gibt es außerdem einige Geheimnisse, die aufgedeckt werden. Viele waren überraschend, eigentlich alle und so ergeben sich natürlich einige neue Möglichkeiten, die der Autor auch garantiert in die nächsten Bände mit einfließen lässt.
Ich bin nun sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht. Vor allem, wie mit der Tatsache umgegangen wird, dass Tanith Low von einem Restanten besessen ist. Und ob Walküre und Skulduggery es schaffen, Tanith zu befreien.
Skulduggery kam mir in diesem Band ungewohnt rührselig vor. Diese Rührseligkeit versteckte er zwar gut in seinen gewohnten sarkastischen Bemerkungen, aber es gab Momente, da hatte selbst ich einen Kloß im Hals, weil es Skulduggery gar nicht ähnlich sieht, sich so zu verhalten.
Erst am Ende des Buches wird einem klar, warum dies so ist. Die Idee fand ich hervorragend und ich muss zugeben, dass ich die ganze Zeit keinerlei Ahnung hatte und der Autor mich so wieder mal überraschen konnte.
Diesmal kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Walküre, eigentlich mit Fletcher liiert, verfällt den Reizen des smarten Vampire Caelans und ist sich nun gar nicht mehr sicher, ob sie überhaupt so gut dran ist, wenn sie einen Freund hat. Ihre Gefühle spielen verrückt und letztendlich weiß sie gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Diese Dreiecksbeziehung zerrt heftig an ihren Nerven. Und führt zu Unvermeidlichem.
Auch Walküres Familie ist diesmal mehr in die Geschichte eingespannt und auch hier erwartet einem eine Wendung, die so einigen Spielraum zulässt. Hier bin ich sehr gespannt, wo diese Entwicklung hinführt und vor allem, was diese für Walküre selbst bedeutet.
Walküre und Skulduggery haben aber nicht nur mit Familienproblemen, verliebten Vampiren, dunklen Geheimnissen, einer Todbringerin der besonderen Art und natürlich den typischen Problemen zu tun, sondern auch noch mit einem Journalisten, der irgendwie durch Zufall mit in die ganze Sache hineingerät. Und die Bombe platzen lassen könnte.