Anselm Feuerbachs "Lesbia mit dem Sperling" (1868), Lawrence Alma-Tademas "Lesbia weeping over a sparrow" (1866) und einige Aspekte der viktorianischen Malerei
Anselm Feuerbachs "Lesbia mit dem Sperling" (1868), Lawrence Alma-Tademas "Lesbia weeping over a sparrow" (1866) und einige Aspekte der viktorianischen Malerei
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Malerei, , Sprache: Deutsch, Abstract: passer Catulli Am Beispiel des verschollenen Gemäldes „Lesbia mit dem Sperling“ von Anselm Feuerbach wird gezeigt, dass es nicht nur einen Weg in die Moderne nach der Abspaltung der Kunst von der offiziellen gab, der bekanntlich zu ihrer vollkommenen Autonomie führte. Ein zweiter Weg begann schon mit dem deutschen Künstlerbund der Nazarener in Rom und verzweigte sich zu den englischen Präraffaeliten. Kennzeichnend ist die Abkehr von akademischen Paradigmen wie naturalistische und…mehr
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Malerei, , Sprache: Deutsch, Abstract: passer Catulli Am Beispiel des verschollenen Gemäldes „Lesbia mit dem Sperling“ von Anselm Feuerbach wird gezeigt, dass es nicht nur einen Weg in die Moderne nach der Abspaltung der Kunst von der offiziellen gab, der bekanntlich zu ihrer vollkommenen Autonomie führte. Ein zweiter Weg begann schon mit dem deutschen Künstlerbund der Nazarener in Rom und verzweigte sich zu den englischen Präraffaeliten. Kennzeichnend ist die Abkehr von akademischen Paradigmen wie naturalistische und illusionistische Raumkonstruktion und Farbgebung. Im Gegensatz zu Künstlern der beginnenden Moderne - wie die des Impressionismus -, die sich auch von den ‚klassischen’ Themen der Malerei aus Mythologie und Geschichte verabschiedeten, blieb ein anderer Teil beim alten Themenrepertoire. Die englischen Maler des viktorianischen Zeitalters verfeinerten auf der Grundlage der französischen Salonmalerei dieses Repertoire und führten es zu einem ‚Hyper-Illusionismus“. Die Nazarener, die Präraffaeliten und die späten Deutsch-Römer hielten ebenso weiterhin am klassischen Repertoire fest, durchbrachen jedoch - besonders Marées und Feuerbach - die akademischen Paradigmen und wurden zu „Suchern des Innern im Äußeren“ (Kandinsky). Ihre Werke sind gekennzeichnet durch den Willen, die Sachinhalte nicht gänzlich zugunsten der Forminhalte aufzugeben. Diese in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit aller Macht aufbrechende Diskrepanz löst sich im 20. Jahrhundert erst im Werk von Paul Klee auf.
Daniel Kupper, geb. 1956, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Medienwissenschaften; Promotion 1988. Lebt seit 1992 als freier Schriftsteller in Berlin. Autor der Monographien über Anselm Feuerbach (1993, rm 40499), Michelangelo (2004, rm 50657) und Leonardo da Vinci (2007, rm 50689). Zahlreiche Veröffentlichung in Fachzeitschriften zur Kunst des 19. Und 20. Jahrhunderts.
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