Spanien ist eine Region, die in der europäischen Geschichte lange vernachlässigt wurde. Britt Schlünz analysiert – im Zusammenspiel von Zentrum und Peripherie, zwischen Madrid, Katalonien, dem Vatikan und der Kolonie Kuba – die konfliktreiche spanische Säkularisierung des 19. Jahrhunderts. Ihre Studie stellt die klerikalen Akteure in den Mittelpunkt und trägt zum Verständnis der Schlüsselkonflikte und zentralen Phänomene des Jahrhunderts in Europa bei: den Adaptionsmöglichkeiten des religiösen Feldes, der Formierung des Liberalismus und den Prozessen der Dekolonialisierung.
»[Die Studie] besticht [...] durch ihre originelle Komposition, die die individuellen Lebenswege und Frömmigkeitsideale der beiden Hauptfiguren vor dem breiteren Panorama der spanischen Geschichte aufrollt und auch immer wieder allgemeineuropäische Zusammenhänge berücksichtigt. [...] Es bleibt zu hoffen, dass das Buch dazu beitragen wird, auch in der deutschsprachigen Forschung das noch immer relativ randständige Interesse am spanischen 19. Jahrhundert zu stimulieren.« Beate Althammer, sehepunkte, 15.10.2024