Der Mord an Jürgen Ponto und die Folgen Ein bewegendes Buch aus der Sicht von zwei Frauen, deren Familien einst eng miteinander verbunden waren und die durch den Mord an Jürgen Ponto auseinandergerissen worden sind. Die Autorinnen werfen einen neuen Blick auf die ¿ bis heute hauptsächlich von Außenstehenden gedeutete ¿ Geschichte der RAF, die Rolle der Täter und die Wunden, die ihre Taten geschlagen haben. 30. Juli 1977: Jürgen Ponto empfängt Susanne Albrecht, die Tochter seines Jugendfreundes Hans-Christian Albrecht, in seinem Haus in Oberursel. Ihre Begleiter Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar schießen auf Jürgen Ponto. Corinna, seine Tochter, ist zu diesem Zeitpunkt zwanzig Jahre alt, Julia, Susannes Schwester, dreizehn Jahre. Nach dem Mord war das Band zwischen den Familien durchschnitten. 30 Jahre danach nimmt Julia Albrecht ¿ die Patentochter von Jürgen Ponto ¿ Kontakt auf zu Corinna Ponto ¿ der Patentochter von Hans-Christian Albrecht. Ein Briefwechsel entspinnt sich, eine erste Begegnung findet statt. Im Mittelpunkt ihres Buches stehen die Geschichte der RAF und der Umgang damit, die Fragen nach Schuld und den Hintergründen der Täterschaft, nach den Möglichkeiten von Aufarbeitung und Versöhnung. Und beide Frauen tauschen sich darüber aus, wie man mit den eigenen Kindern über diesen Teil der deutschen Geschichte spricht, der doch auch Teil der Geschichte ihrer Familien ist. Täter und Opfer der RAF ¿ der erste Dialog von Angehörigen beider Seiten
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In einer großen Reportage auf der Seite drei widmet sich Thorsten Schmitz diesem Buch, das mit Julia Albrecht und Corinna Ponto erstmals Angehörige einer RAF-Täterin und eines RAF-Opfers zusammenbringt. Susanne Albrecht, Julia Albrechts Schwester, war an der Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto beteiligt, bis zu der Tat waren die beiden Familien befreundet, Susanne Albrecht hat dem RAF-Kommando den Zutritt zum Haus der Pontos verschafft. Schmitz unterhält sich mit der Witwe Ignes Ponto, der Tochter Corinna Ponto und mit Julia Albrecht über das Verbrechen, über Trauer, Einsamkeit und Schweigen. Und natürlich über die schwierige Annäherung der beiden Patentöchter aneinander. Seiner Ansicht nach haben die beiden mit ihrem im Jahr 2007 aufgenommenen Briefwechsel ein Buch vorgelegt, das die Ruhe der beteiligten und beharrlich schweigenden Ex-Terroristen stören wird. Denn auch wenn es "leise vom Ton" sei, meint Schmitz berge es "ein Ausrufezeichen: Jetzt reden wir!" Und zwar darüber, was es bedeute, wenn ein Verbrechen das Leben zweier Familie zerstöre.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es ist ihnen eindrucksvoll gelungen, die Verheerung darzustellen, die Mord und Verrat in zwei Familien angerichtet haben.« Moritz Schuller Deutschlandradio Kultur