Niemand käme wohl auf die Idee, Monsieur Dupin oder Sherlock Holmes zu unterschätzen. Chestertons Pater Brown hingegen ist unscheinbar, sieht sogar etwas einfältig aus und ist dazu noch Priester. Dieser wohl eigenwilligste und interessanteste Held der klassischen Kriminalliteratur schlägt seine Widersacher wie alle großen Detektive vor allem mit genialer List und Intelligenz, aber er bringt einen Vorteil mit, den keiner seiner Detektivkollegen vorweisen kann: Als Priester weiß er über die Sünden und Abgründe der Menschen Bescheid und durchschaut so die kriminellen Absichten und Geheimnisse der Täter mit Leichtigkeit. »Er ist so lustig, daß man fast glauben könnte, er habe Gott erfunden.« Franz Kafka Der kleine Priester sieht nicht sonderlich intelligent aus, er hat Augen, so leer wie die Nordsee und ein Gesicht, so rund wie ein Norfolk-Knödel und doch durchschaut Pater Brown seine Widersacher sofort, genau wie er seinen Mitstreitern gedanklich immer schon voraus ist. Dieser Meisterdetektiv beweist, dass er sogar Flambeau, dem Gigant des Verbrechens, gewachsen ist. Die geistige Größe des körperlich unscheinbaren Brown triumphiert dabei in intelligenten Argumentationen, die zu oft überraschenden Wendungen der Handlung führen über die List des riesenhaften Verbrechers. Dieser wird aber letztendlich vom Pater - der das Gute in ihm erkennt - bekehrt und steht diesem fortan als Kollege und Freund zur Seite. Pater Brown erreicht die Sicherstellung von Kirchenreliquien, die Wiederbringung von wertvollen Diamanten und klärt einen mysteriösen Todesfall im schottischen Adel auf. Durch seine unverwechselbare Kombinationsgabe rekonstruiert er selbst die abgründigsten psychologischen Rätsel und begegnet dabei den skurrilsten Tragödien des menschlichen Zusammenlebens stets mit Humor, Einfühlung und zuweilen scharfer Ironie.
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