Im 'Dritten Reich' waren viele jüdische und politisch unliebsame Ärzte den Folgen der nationalsozialistischen Entrechtung und Verfolgung ausgesetzt. Auch für die bisher wenig beleuchteten, oft universitär beschäftigten Fachvertreter der Pathologie trifft dieser Befund zu: Etliche Pathologen verloren ab 1933 ihre Stellung, wurden persönlich diskriminiert, in die Emigration gezwungen oder gar in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Über Nacht büßten sie ihre Karriere ein und wurden ihrer Lebensperspektive beraubt. Nico Biermanns und Dominik Groß zeichnen die Lebensverläufe von 100 aus 'rassischen' und/oder politischen Gründen entrechteten und verfolgten Pathologen nach - und holen sie so in das kollektive Gedächtnis der Wissenschaftsgemeinschaft und in die Geschichte des Fachs zurück. Nico Biermanns ist wissenschaftlicher Projektbearbeiter des Forschungsprojektes 'Pathologie und Pathologen im Nationalsozialismus' am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums der RWTH Aachen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der NS-Medizin und der NS-Täterforschung.
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