"Als Kind fürchtete ich die Dunkelheit. Die Geräusche, die aus den Schatten zu kommen schienen. Aber es ist nicht die Dunkelheit, die es zu fürchten gilt. Die Furcht lauert im Licht. Sie haben es nicht verstanden, keiner von ihnen, und manchmal wünschte ich, ich verstünde es ebenfalls nicht. Ich erzähle Keinmärchen. Und auch das verstehen sie nicht." Die meiste Zeit verbringt Erin im dunklen Keller. Kein Licht, keine Schatten. Er könnte dort sicher sein, doch er ist nicht allein ... Patient Zweiundvierzig lässt sich in keine Schublade pressen. Fantasy? Gegenwartsroman? Psychologische Studie? Von allem etwas, aber vor allem anders. Siegmund Freud über den Realitätsverlust bei Psychose und Neurose: Es ist kaum zweifelhaft, daß die Phantasiewelt bei der Psychose die nämliche Rolle spielt, daß sie auch hier die Vorratskammer darstellt, aus der der Stoff oder die Muster für den Aufbau der neuen Realität geholt werden. Aber die neue, phantastische Außenwelt der Psychose will sich an die Stelle der äußeren Realität setzen, die der Neurose hingegen lehnt sich wie das Kinderspiel gern an ein Stück der Realität an - ein anderes als das, wogegen sie sich wehren mußte -, verleiht ihm eine besondere Bedeutung und einen geheimen Sinn, den wir nicht immer ganz zutreffend einen symbolischen heißen. So kommt für beide, Neurose wie Psychose, nicht nur die Frage des Realitätsverlustes, sondern auch die eines Realitätsersatzes in Betracht. [Erstveröffentlichung: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Bd. 10 (4), 1924, S. 374-9. - Gesammelte Werke, Bd. 13, S. 363-8.] Diplom-Psychologe Peter Linzer über das Buch: Nun habe ich mal wieder ein Buch in einem Rutsch gelesen. Danke schön dafür. Tolles Buch, schöne Sprache, mutig am Mainstream vorbei. Eine gelungene Innenansicht einer Psychose.
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