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VERLEGERLEGENDE. Von 1898 bis 1901 brachte Paul Cassirer (1871 bis 1926) zusammen mit seinem Vetter Bruno Cassirer ein exquisites Verlagsprogramm heraus. 1901 trennten sich beide, von 1908 an hatte Paul Cassirer sein eigenes Verlagshaus, das nach seinem Tod bis 1933 fortgeführt wurde. Das ungewöhnliche Profil des Verlages ist einerseits durch Kunstliteratur und teure Pressendrucke, andererseits durch sozialistische Schriften und expressionistische Dichtung bestimmt. So standen 1923 Chagalls Autobiographie mit signierten Radierungen neben einer Neuausgabe von Blochs "Geist der Utopie". Andere Höhepunkte waren Lassalles "Gesammelte Reden und Schriften", Max J. Friedländers "Altniederländische Malerei" (14 Bände), Else Lasker-Schülers "Gesammelte Werke" und Arbeiten von Lovis Corinth, Maxim Gorki und Ernst Toller. Rahel E. Feilchenfeldt, Schwiegertochter des letzten Verlagsinhabers, hat zusammen mit dem Antiquar und Kunsthistoriker Markus Brandis eine außerordentlich sorgfältige, auch Einbände und Verlagswerbung berücksichtigende Beschreibung aller Publikationen des Verlages erstellt. Selbst Zensurmaßnahmen an der Zeitschrift "Pan" vom 3. April 1911 werden vermerkt: "Omne animal triste post" durfte stehenbleiben, das folgende Wort mußte geschwärzt werden. Ein Buch für Bibliophile. (Rahel E. Feilchenfeldt, Markus Brandis: "Paul Cassirer Verlag". Berlin 1898 bis 1933. Eine kommentierte Bibliographie. München, K. G. Saur 2002. 615 S., geb., 128,- [Euro].)
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
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