Die Sprache der Krankheit und die der Dichtung kreuzen sich und erzeugen eine neue zerbrechliche Schönheit. Bis jetzt hat Yoko Tawada 3 Essays zu Paul Celan (dessen hundertster Geburtstag am 23. November ist) veröffentlicht, die einen ungewöhnlichen Blick auf den Dichter warfen und international viel diskutiert wurden. Das neue Buch ist kein Essay, sondern eine Erzählung, in der ein etwas verwirrter, junger Celan-Forscher in einer Lebenskrise einen rätselhaften Chinesen kennenlernt, dessen Großvater im Paris der 50er und 60 er Jahre chinesische Medizin unterrichtete. Mit seiner Hilfe kommt der Forscher auf eine neue Deutungsmöglichkeit von Begriffen wie "der Meridian" oder "die Fadensonnen". Die Stimmung der Erzählung/des Kurzromans schwankt zwischen unheimlich und heiter, und wie in allen Büchern der Autorin werden unteergründig viele weitere kleine Geschichten und aktuelle Beobachtungen erzählt ...
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