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Paul Celans
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der einstige Titel des Gedichtes „Einem, der vor der Tür stand“, nämlich „Que sont mes amis devenus?“ 5 scheint einen Hinweis auf einen Freund, womöglich auf einen falschen, vielleicht auch auf eine reale Person zu geben. Es könnte auch der Schluss gezogen werden, dass es sich bei dieser getilgten Überschrift um einen Versuch handelt, die Interpreten davon abzuhalten, den vor der Tür stehenden als Golem zu…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der einstige Titel des Gedichtes „Einem, der vor der Tür stand“, nämlich „Que sont mes amis devenus?“ 5 scheint einen Hinweis auf einen Freund, womöglich auf einen falschen, vielleicht auch auf eine reale Person zu geben. Es könnte auch der Schluss gezogen werden, dass es sich bei dieser getilgten Überschrift um einen Versuch handelt, die Interpreten davon abzuhalten, den vor der Tür stehenden als Golem zu identifizieren. Ob nun bloße Irreführung oder eine Gleichsetzung mit einer existierenden Person das Motiv war, geht aus dem Inhalt nicht hervor, der einstige Titel erscheint nicht im Druck der „Niemandsrose“ und Celans Gedichte werden folglich nach ihrer ersten Zeile benannt, da jegliche bezeichnenden Überschriften fehlen. Es liegt auch nahe, bei den falschen Freunden eine Parallele zur „Goll-Affäre“ zu ziehen, welche etwa ein Jahrzehnt vor der Publikation der „Niemandsrose“ durch eine Plagiat-Anschuldigung begann. In Paris lernte Paul Celan den Leukämiepatienten und Lyriker Yvan Goll kennen und übersetzte auf dessen Wunsch einige seiner Gedichtszyklen aus dem Französischen ins Deutsche. Drei Jahre nach dem Ableben von Yvan Goll wurde Celan durch die erste private Beschuldigung von Claire Goll bezichtigt, die letzten entstandenen Verse ihres Ehemannes für den Band „Mohn und Gedächtnis“ verwendet zu haben. Paul Celan war zutiefst erschüttert, versuchte stets die Anschuldigungen von sich zu weisen, vermutete eine antisemitische Kampagne hinter den Plagiatsvorwürfen und wurde zusehends misstrauischer. Bis zu seinem Tod versuchte Celan seine poetische Integrität zu verteidigen und chiffrierte in seinen Gedichten die Erschütterung über diesen Rufmordversuch. Die Übersetzung der einstigen Überschrift, folglich: „Was sind meine Freunde geworden?“ ließe nun den Schluss zu, in die Richtung zu interpretieren, dass ein einstiger Freund, namentlich die Witwe Goll, zu einem Feind geworden war. [...]