Die Ausstellung widmet sich dem progressiven Künstler Paul Gangolf, der in europäischen Metropolen wirkte und 1936 im KL Esterwegen ermordet wurde. Paul Gangolf, der eigentlich Paul Löwy hieß und jüdischer Religion war, wurde 1879 in Königsberg geboren. Er wirkte ab 1900 künstlerisch in Berlin, wo er vielfältige Kontakte zu wichtigen Vertreterinnen und Vertretern der aufkommenden Avantgarde hatte; wie etwa zu Else Lasker-Schüler oder Wieland Herzfelde. Renommierte Museen und Sammler kauften seine Werke an. Den Höhepunkt seines Schaffens erreichte er in den 1920er Jahren, als er in Berlin, London und Paris arbeitete und ausstellte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er zweimal verhaftet und in das KL Esterwegen gebracht. Kurz nach seiner zweiten Ankunft im Lager 1936 ermordete die Lager-SS Paul Gangolf bei einem Zwangsarbeitseinsatz. Der von der Außenwelt fast unbemerkte Tod im Konzentrationslager trug dazu bei, dass Paul Gangolf schnell in Vergessenheit geriet. Mit einer Sonderausstellung erinnert die Gedenkstätte Esterwegen 2021 an den auch heute noch wenig bekannten Maler und Graphiker. Die Ausstellung und der Begleitband widmen sich auf vielfältige Weise dem Leben, Werk und Tod dieses neu zu entdeckenden Künstlers.
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»Zum 'groß Gucken' lädt auch der sehr klar gegliederte, anschaulich einführende und historisch fundierte Bildband von Jan Giebel und Sebastian Weitkamp ein.« (Volkmar Mühleis, Deutschlandfunk Büchermarkt, 09.04.2021) »Es wird ein Wissensschatz geboten, der weit über die Erwartungen an einen Katalog hinaus reicht« (Eva Berger, Osnabrücker Mitteilungen 2022)