Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Paul Gerhardt (1607 - 1676) - seine Lieder und ihre Wirkungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsche Theologe Paul Gerhardt ist wohl einer der bekanntesten Dichter im Evangelischen Gesangbuch (EG). Neben Martin Luther stehen von Gerhardt die meisten Gedichte im EG. Mit etwa 30 Liedern macht dies 7,6% des Gesamtbestandes. Gerhardt hat aber im Vergleich zu Luther längere Gedichte verfasst und mit 327 Strophen sind fast doppelt so viele wie von Luther im EG abgedruckt. Bekannte Lieder, die ihren festen Platz im Kirchenjahr haben, wie beispielsweise "Wie soll ich dich empfangen" , "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" oder "O Haupt voll Blut und Wunden" sind weithin bekannt und beliebt. Dabei fällt vor allem auf, dass Gerhardt zu jedem Anlass, zu jeder Zeit des Kirchenjahres etwas zu sagen hatte. Fröhliches und Trauriges fasste er gleichermaßen in zum Teil schonungslose Worte. Trotz allem ließ er aber die Zuversicht und den tiefen Glauben an Gott nicht außen vor, wenn es um Trauer und Tod ging. Gerade "O Haupt voll Blut und Wunden" befasst sich in eindringlicher Weise mit dem gekreuzigten Jesus, der voller Schmerz und geschändet doch noch so viel Kraft und Zuversicht gibt. Mit diesem Gedicht, das heutzutage nach der Melodie von Hans Leo Haßler von 1601 gesungen wird, befasst sich diese Arbeit. Zu Beginn soll Paul Gerhardt in Leben und Werk vorgestellt werden. Danach wird der Begriff der Passionsfrömmigkeit geklärt und ein kurzer geschichtlicher Überblick zur Entstehung derselben vorgelegt. Passionsmystik, Erscheinungsformen der Passionsfrömmigkeit und Entstehung und Form von Passionsliedern und Passionsmusik werden in den darauffolgenden Unterkapitel näher erläutert. Nach einer kurzen Einführung in Stephan Fridolins Werk "Schatzbehalter" schließt das Kapitel mit einer Erläuterung der protestantischen Passionsfrömmigkeit. Das vierte Kapitel veranschaulicht schließlich anhand des Gedichts "O Haupt voll Blut und Wunden" die Passionsfrömmigkeit, die sich zur Christusfrömmigkeit gewandelt hat. Ein kurzer Ausblick auf die Passionsfrömmigkeit in anderen Passionslieder Paul Gerhardts, wird in Kapitel fünf gegeben.
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