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Ein junger Deutscher reist per Anhalter und als Couchsurfer über die Türkei, den Irak und Iran bis nach Israel. Bambach legt mit einem verschraubten, bemüht witzigen Tonfall los, andererseits: Naiv ist er nicht. Der junge Ingenieur beschreibt in Istanbul anhand der Hagia Sophia den Wandel der Stadt. Und er hat Skrupel, sich als relativ wohlhabender Mensch umsonst durch die Welt fahren zu lassen - und wenn er zum Essen eingeladen wird. Er rühmt sich also keineswegs damit, billig unterwegs zu sein. Er trampt, weil es ihn den Menschen nahebringt. Dabei reflektiert er sein Misstrauen, weiß oft nicht, ob Vorsicht angebracht oder fehl am Platze ist. Dabei gewesen zu sein bedeute nicht immer, auch zu wissen, was passiert ist, erkennt er. Es kommt zu absurden und zu gefährlichen Situationen, etwa im Irak zum "PKK-Fotoshooting". Er schreibt, das Schöne am Reisen sei, dass einem irrationales Verhalten Einheimischer auffalle. Wenn er sich darüber lange genug aufrege, merke er jedoch, "dass ich oder wir uns vergleichbar dämlich verhalten". Am Ende der Reise in Israel sinniert er über Schuld, Verantwortungen und Verpflichtungen und denkt über die Privilegien seiner Herkunft nach. Das gelingt ihm auf eine unangestrengte Art, so nimmt er auch seine Leser dabei mit. Das ist mehr, als die meisten Reisebücher leisten.
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"Per Anhalter durch den Nahen Osten. 16000 Kilometer vom Sauerland über den Iran bis nach Tel Aviv" von Patrick Bambach. Eden Books, Hamburg 2020. 256 Seiten. Broschiert, 16,95 Euro.
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