Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Erziehungswissenschaften/Sozialpädagogik), Veranstaltung: Leben in Szenen, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] In regelmäßigen Abständen kommt es in der Öffentlichkeit zu heftigen Diskussionen über Ursachen und Präventionsmaßnahmen. Leider konnte das Problem bisher nicht gelöst werden-im Gegenteil, vielerorts verschärft sich die Lage sogar. Bei den zahlreich geführten Diskussionen wird meiner Meinung nach jedoch meistens nur oberflächlich argumentiert. Wie ein junger Mensch plötzlich in dieser rechtsextremen Szene aktiv wird und sich in einigen Härtefällen mit ideologischen Ideen identifiziert, wird dagegen kaum betrachtet. Im Rahmen des Seminars "Leben in Szenen" wählte ich mir das Thema "Rechtsextremismus aus eigener Sicht " aus. Hierbei möchte ich über einen Fall berichten, der sich in meinem persönlichen bzw. schulischen Umfeld ereignete. Ich schildere, wie ein Jugendlicher plötzlich und ohne erkennbare Anzeichen, von einem politisch normalen Umfeld, in die rechte Szene wechselte. In meiner Darstellung gehe ich auf den Werdegang dieses Jungen ein und beschreibe, wie aus einem einfachen Landjungen ein rechtsextremer und teilweise auch gewaltbereiter Mensch wurde. Der sich entspinnende Kreis, welcher sich in meinem Klassenumfeld vollzog, riss schließlich weitere Mitschüler in den Bann der Neonazis. Das Ziel meiner Darstellung ist es, nicht anzuklagen oder zu verurteilen, sondern lediglich zu beschreiben und an ausgewählten Punkten zu analysieren. Weiterhin bin ich daran interessiert, gängige Annahmen über Mitglieder dieser Szene zu konkretisieren. In meinem beobachteten Fall handelt es sich beispielsweise um einen gebildeten und motivierten Jungen ( im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, dass sich in der rechtsextremen Szene vorwiegend ungebildete und gelangweilte Jugendliche befinden). Daneben stelle ich szenespezifische Merkmale wie Musik, Kleidung, Personenkreis und Organisationsstruktur vor. In zahlreichen Gesprächen mit diesem Jungen habe ich meiner Meinung nach einen guten Einblick in diese Szene erhalten, ohne mich in irgendeiner Form dort anzuschließen oder mich Gefahren auszusetzen. Die folgende Darstellung soll auch keinen wissenschaftlichen Anspruch (wie es bei Seminararbeiten der Fall sein sollte) erheben. Vielmehr stelle ich bestimmte erlebte Vorgänge, Aktionen und Reaktionen in einer subjektiven Weise dar. An einigen Stellen werde ich jedoch Versuche unternehmen, bestimmte Aussagen oder Beobachtungen zu begründen. Um meine gemachten Beobachtungen zu bestätigen, ziehe ich die Verfassungsschutzberichte der Bundesregierung in meine Darstellung ein.
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