Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Veranstaltung: "Behinderte Körper als soziales Phänomen"? - Eine Einführung in die Soziologie der Behinderun, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie Niklas Luhmann in seiner Theorie über die Realität der Massenmedien bereits erörtert hat, stammt das Wissen über unsere Welt, in der wir leben, von den Medien. Natürlich bildet dieses Wissen unsere Welt nicht exakt ab, es ist nicht einmal so, dass das Bild verzerrt oder unzureichend wiedergegeben wird. Vielmehr schaffen Medien überhaupt erst eine eigene, andere Wirklichkeit. Durch alles, was Medien schreiben, drucken oder senden, schaffen sie ein neues Bild der Realität. Dieses Bild beeinflusst wiederum die eigentliche Realität. Das verdeutlicht die zentrale Rolle, die Massenmedien bei der Wahrnehmung unserer Gesellschaft durch unsere Gesellschaft spielen. Die Wirkungsweise dieses Wahrnehmungsbilds wird vor allem bei Minderheiten essenziell. Gruppen von Menschen, mit denen weite Teile der Gesellschaft keinen direkten Umgang haben und auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen können, werden durch die von Massenmedien transportierten Bilder und Realitäten stark geprägt. Das kann sogar so weit führen, dass die Minderheiten selbst in möglicher Ermangelung von Austausch untereinander von den Darstellungen der Massenmedien geprägt werden, bestimmte Verhaltensmuster übernehmen und so dem vermitteln Bild entsprechen. Die Darstellung von Behinderten im Fernsehen, sei es in Deutschland oder weltweit, ist stark ambivalent. Oft werden Behinderte entweder als tragische Einzelfälle dramatisiert oder, diametral entgegengesetzt, als Superhelden mit besonderen Talenten und Eigenschaften stilisiert. Davon abgesehen herrscht noch immer eine gewisse Unsichtbarkeit von Behinderung im Fernsehen. Behinderung wird, vor allem in einem "normalen" Kontext, weit weniger gezeigt als es der Anteil behinderter Menschen in der Bevölkerung nahelegen würde. In dieser Arbeit sollen exemplarisch vier behinderte Akteure untersucht werden, jeweils zwei aus an der Realität orientierten "Daily Soaps" und zwei aus komplett konstruierten Cartoonserien. Die zu prüfende These ist, dass die Akteure in den gezeichneten, weiter von der Realität abgekoppelten Zeichentrickserien eher inkludiert und mit einer gewissen Normalität dargestellt werden, während in den Beispielen aus den Soaps Behinderung vor allem als tragischer Einzelfall vermittelt wird und Behinderung das zentral definierende Merkmal dieses Charakters ist.
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