Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltung: Entwicklungstrends im Dienstleistungssektor, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit soll versucht werden aufzuzeigen, welche Mängel der deutsche Einzelhandel im Bereich der Personalentwicklung aufweist und wo akuten Nachholbedarf in diesem speziellen Organisationsbereich besteht. Personalwesen wird in vielen Einzelhandelsunternehmen immer noch auf die klassische Personaladministration (mit den Kernaufgaben Einstellung, Lohnbuchhaltung, Datenerfassung und Kündigung) reduziert. Auf der anderen Seite wird Personalentwicklung dort, wo sie fester Bestandteil der Organisationsstruktur ist, oftmals nur auf Mitglieder des oberen und mittleren Managements angewandt.4 Dieser Missstand führt zu einer sich schleichend ausbreitenden Qualifikationslücke der Mitarbeiter und setzt langfristig eine Negativspirale in Kraft, die von weiteren Umsatzrückgängen und kostenbedingtem Personalabbau geprägt ist. Um die Brisanz dieses Prozesses zu illustrieren und mögliche Handlungsalternativen aufzuzeigen, werde ich zunächst eine kurze Einführung in den Bereich der Dienstleistungen und deren klassische Definition geben. Anschließend wird der Bereich des Einzelhandels (eingebettet in den Gesamtkontext der gegenwärtigen Entwicklungen des Dienstleistungssektors) systematisiert, seine vier Hauptausprägungen in Deutschland dargestellt und zukünftige Entwicklungen prognosti ziert (Kapitel 2). Danach werde ich aktuelle Theorien der Personalentwicklung vorstellen und ihre idealtypischen Träger, Ziele und Konzepte vorstellen (Kapitel 3) Daran anknüpfend werden die aus diesen Ergebnissen resultierenden Herausforderungen und Qualifikationsprofile zukünftiger Personalentwicklungsmaßnahmen im Einzelhandel formuliert (Kapitel 4) und vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungstrends zur Diskussion gestellt (Kapitel 5). Klassisch betriebswirtschaftliche Argumentationen (Kostenrechnung /Controlling) werden dabei bewusst ausgeklammert, da diese oftmals ein sehr einseitig monetäres Verständnis von Kosten-Nutzen-Rechnung beinhalten und tendenziell meist auf kurzfristige Ergebnisverbesserung abgestellt sind. Personalentwicklungsmaßnahmen werden hier aber nicht als reiner Kostenfaktor sondern als wertvolle Zukunftsinvestitionen betrachtet, die für das Bestehen von Einzelhandelsunternehmen am Markt konstituierend sind.