Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit einem Marktanteil von über 90 Prozent ist Google die am häufigste genutzte Suchmaschine in Deutschland. Begründet durch die hohen Nutzungszahlen wird Google demzufolge eine tragende Rolle als „Informationsgatekeeper“ in der Informationsbeschaffung der Nutzer_Innen zuteil. Google hat demzufolge einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Wissen, die intellektuelle Weiterentwicklung und die (politische) Meinungsbildung seiner User_Innen. Diese füttern Google mit sensiblen Daten, stellen intime Fragen und vertrauen darauf, dass Google ein „neutraler Berater“ ist, der allen auf die gleiche Frage die gleiche Antwort beziehungsweise die gleichen Suchergebnisse gibt. Allerdings ist Google kein neutraler Berater. Algorithmische Personalisierung ist, wenn auch ein junges, ein omnipräsentes Phänomen im Nutzer_Innen-Alltag. Trotzdem sind weder Funktionsmechanismen noch Wirkung algorithmischer Selektion und Personalisierung bislang geklärt. Konzerne wie Google halten ihren Algorithmus geheim. Um präzise Antworten auf die Fragen nach Einfluss, Funktionsweise oder auch Wirkung algorithmischer Personalisierung geben zu können, erfährt das Themenfeld aktuell verstärkt wissenschaftliche Zuwendung aus diversen Fachbereichen. Ein viel diskutiertes Konzept stammt von Eli Pariser: Die Filterblase. In ihr sind User_Innen nur Inhalten ausgesetzt, die ihren, algorithmisch berechneten, Interessen entsprechen. Teil der Filterblase sind personalisierte Google-Suchergebnisse. Der Grad der interessenzentrierten Personalisierung von Google-Suchergebnisse, wie deutlich sich diese also unterscheiden, soll in der vorliegenden Hausarbeit anhand einer Fallstudie erforscht werden. Werden bei User_Innen, die sich für Fußball interessieren, bei der Google-Suche nach dem neutralen Begriff „Sankt Pauli“ andere Suchergebnisse generiert als Nutzer_Innen, die sich nicht für Fußball, sondern für Sightseeing und Reisen interessieren? Ermittelt wird dies, indem Proband_Innen, eingeteilt in eine Kontrollgruppe und eine Versuchsgruppe, den Begriff „Sankt Pauli“ googlen und ihre Suchergebnisse anschließend verglichen werden. Ausgehend von den ermittelten Unterschieden lassen sich Rückschlüsse auf die Intensität der interessenzentrierten Personalisierung ziehen.