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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausgangspunkt für mein Interesse für Volker Braun und die „Übergangsgesellschaft“ war die Frage, wie ein reformsozialistische orientierter Autor die DDR Anfang der 80er Jahre wahrnimmt, welche Fehlentwicklungen und Kritikpunkte identifiziert, welche alternativen Konzepte entworfen werden und ob weiterhin am sozialistischen Projekt festgehalten wird. Wolfgang Emmerich…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausgangspunkt für mein Interesse für Volker Braun und die „Übergangsgesellschaft“ war die Frage, wie ein reformsozialistische orientierter Autor die DDR Anfang der 80er Jahre wahrnimmt, welche Fehlentwicklungen und Kritikpunkte identifiziert, welche alternativen Konzepte entworfen werden und ob weiterhin am sozialistischen Projekt festgehalten wird. Wolfgang Emmerich kennzeichnete in seiner Periodisierung der DDR Literatur, den Zeitraum von 1971 bis 1989 als „Literatur als „Zivilisationskritik“ aufgrund der „wachsenden Kluft zwischen Utopie und Geschichte“ . Eine literaturgeschichtliche Perio-disierung eines repressiven und undemokratischen Systems, in welchem die Autonomie der Kunst stark eingeschränkt ist, muss in erster Linie auf kulturpolitische Maßnahmen oder institutionellen Ereignissen basieren. Als Grundlage der Periodisierung fungierte die Entmachtung des stalinistischen Walter Ulbricht durch Erich Honecker im Jahre 1971, der in der zeitgenössischen Wahrnehmung anfangs als ein „zweiter Aufbruch“ des sozialisti-schen Models DDR angesehen wurde. Doch Honeckers Aussage in der Rede vor dem 4. ZK-Plenum vom Dezember 1971, „Wenn man von der festen Position des Sozialismus ausgeht, kann es meines Erachtens auf dem Gebiet von Kunst und Literatur keine Tabus geben“ , wurde nach einer anfänglichen Liberalisierung und Enttabuisierung mit der Ausbürgerung Biermanns 1976 negiert. Als Volker Braun die „Übergangsgesellschaft“ 1982 schrieb, war die orthodoxe und repressive kulturpolitische Linie längst wieder restauriert; an eine Aufführung des außergewöhnlich provokanten Stückes war nicht zu denken. Meine Interpretation von Volker Brauns „Die Übergangsgesellschaft“ wird sich einerseits perspektivisch an der Darlegung der gesellschaftskritischen Gehalte orientieren, sowie andererseits an der Spezifizierung des Alternativ- bzw. Reformprogramms zum „real existierenden Sozialismus“. Um dies tätigen zu können, wird vorab eine Analyse des dramatischen Vorbildes – Anton Čechovs „Drei Schwestern“ vorangestellt.