Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Physik - Kernphysik, Teilchenphysik, Note: 1,5, , Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit will ich mich mit den folgenden Fragen beschäftigen: Welche Perspektiven hat Kernenergie weltweit? Wie geht man mit radioaktivem „Müll“ um bzw. wie er sich entsorgen oder weiterverarbeiten lässt? Was ist der Forschungsstand bei der Kernfusion bzw. gelingt bald der Durchbruch? Wird die Dekarbonisierung ohne Atomenergie gelingen? Welche technologischen Entwicklungen können die Energiegewinnung sicherer, effizienter und umweltschonender machen? Welche Bedeutung könnte die Kernenergie bei Elektrifizierung von Fahrzeugen haben? Der Vorfall infolge eines Tsunamis im Atomkraftwerk Fukushima hat den Menschen die Gefahren der Atomtechnologie deutlich vor Augen geführt. Die Stimmung in der deutschen Bevölkerung kippte deutlich. Die Bundesregierung reagierte, als erstes hochindustrielles Land weltweit, mit dem Ausstieg aus der Kernenergie, welcher ein wesentlicher Aspekt der Energiewende in Deutschland darstellt. Das Atomausstieg-Gesetz sieht vor, spätestens im Jahr 2022 das letzte Kernkraftwerk in Deutschland abzuschalten. Aus globaler Sicht bleibt die Kernenergie jedoch ein wichtiger Energieträger mit Zubau vor allem in Asien. Sie deckt heute etwa 11 % des weltweiten Strombedarfs aus 449 Reaktoren mit einer Nettokapazität von rund 392 GW. Asien hat mit 139 Reaktoren insgesamt die größte Anzahl von Kernkraftwerken in Betrieb, gefolgt von Nordamerika mit 118, Westeuropa mit 112, Zentral- und Osteuropa mit 71, Lateinamerika mit 7 sowie Afrika mit 2. Auch in Europa werden die Perspektiven der Atomenergie unterschiedlich bewertet. So ging im November 2020 ein neues AKW in Weißrussland in Betrieb. Weitere 11 Reaktoren werden in verschiedenen Ländern Europas geplant. Seit 2019 versorgt das erste schwimmende Atomkraftwerk der Welt „Akademik Lomonossow“ abgelegene Orte entlang der Nordost-Passage mit Elektroenergie. Ich denke, dass in der Zukunft größtenteils die Energie aus Atomkraftwerken gewonnen wird. Deutschland manövriert sich mit dieser einsamen Entscheidung in eine Sackgasse. Außerdem bedeutet der Ausstieg auch ein Niedergang der nukleartechnischen Kompetenzen am Industrie- und Wissensstandort Deutschland.