Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: DDR-Dramatik, Sprache: Deutsch, Abstract: Peter Hacks` Theaterstück „Die Sorgen und die Macht“ produzierte Anfang der 1960er Jahre einen Theaterskandal, der sich im Wesentlichen um die Behandlung der gesellschaftlichen Widersprüche in der DDR und den politisch-künstlerischen Umgang mit diesen drehte. Während Hacks´ Haltung der DDR gegenüber als bürgerlich und seine Charakterisierung der Figuren im Stück als scheindialektisch charakterisiert wurde, nahm die westdeutsche Literaturkritik dies abwechselnd und je nach politischem Standort zum Anlass, entweder „Die Sorgen und die Macht“ eine fundamentalkritische Brisanz zu unterstellen, die der Autor zumindest so nicht beabsichtigt hatte, oder in Häme zu verfallen ob der offensichtlichen Unfähigkeit der SED-Führung, ein Theaterstück als konstruktiv-kritisch den Aufbau des Sozialismus begleitend und bejahend zu akzeptieren, dessen Autor keinen Zweifel an seiner der DDR positiv gegenüberstehenden politischen Haltung gelassen hatte. In der vorliegenden Arbeit soll nun weniger den ästhetischen Besonderheiten des Stückes nachgegangen, als vielmehr untersucht werden, wie Hacks die gesellschaftliche Situation der DDR dramatisch behandelt und welche Charakterisierung dabei die Partei, das Klassenbewusstsein, die Schwierigkeiten der Planung und die Vorstellung des Kommunismus erhalten. Aus dieser Untersuchung soll sich eine Einschätzung ableiten lassen, ob Hacks den eigenen, aus der Rezeption des wissenschaftlichen Sozialismus und dem Selbstverständnis eines kommunistischen Autors im Umwälzungsprozess einer Gesellschaft hin zum Sozialismus entstehenden, Anforderungen an einen sozialistischen Begriff von den Aufgaben der Literatur entspricht.