Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit ausgewählten Studien Rubens’ nach der Antike und erklärt deren Auswirkung auf seine eigene Kunst. Der Hauptbetrachtungsgegenstand und das Analysebeispiel wird Rubens’ Ecce Homo (um 1612) sein, welches eine unübersehbare Imitatio der römischen Antikenskulptur eines Kentauren ist. Auf eine vollständige Biografie des Künstlers wird aufgrund seiner Prominenz in der Kunstgeschichte und des beschränkten Rahmens der Arbeit verzichtet. Nach einem Einblick in die Lebensumstände Peter Paul Rubens’ zu seiner Zeit in Italien und in die Hintergründe des Antikenstudiums wird der Schwerpunkt der Arbeit auf die Auseinandersetzung mit dem Ecce Homo und der Studie des römischen Kentauren gelegt. Rubens’ Christusdarstellung soll intensiv betrachtet und mit seiner Studienskizze der Antike verglichen werden. Warum verwandte der flämische Meister gerade den Körper eines Kentauren als Vorlage für das Corpus Christi? Zur Erklärung der künstlerischen Intention hinter der Verschmelzung von antiker und christlicher Bilderzählung sollen auch weitere Gemälde Rubens’ mit antiker Vorgeschichte vergleichend herangezogen werden. Der Italienaufenthalt Rubens’ von 1600 bis 1608 prägte das Œuvre des Meisters nach seiner Rückkehr in Antwerpen immens. Während seiner Anstellung am Hof in Mantua nutzte Rubens jede Möglichkeit, das Werk vorangegangener Meister zu studieren. Nach seinem Skizzenbuch und eigenen Schriften zu urteilen beschäftigte er sich dabei allem voran mit der Kunst der Antike, wie schon das obige Zitat des Künstlers verdeutlicht.