Peter Tschaikowsky (1840 - 1893), der wohl populärste unter den russischen Komponisten, verstand sich von vornherein als professioneller Komponist, der - untypisch für seine Zeit - für alle musikalischen Genera schrieb: Opern, Ballette, Symphonien, Solokonzerte und auch Kirchenmusik. Als Hochschullehrer prägte er Generationen von Musikern und Komponisten und nahm maßgeblichen Einfluss auf das Musikleben in Russland. Als Dirigent konnte er eine internationale Karriere aufbauen und wurde damit zum Botschafter nicht nur seiner, sondern der russischen Musik insgesamt. Dorothea Redepenning legt eie ebenso spannende wie informative Biographie Tschaikowskys vor.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.02.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Kraft
des Emotionalen
Innerhalb des Buches heißt er dann doch Pjotr, obwohl er sich selber gerne Peter Tschaikowsky nennen ließ – Russland war auch für ihn ein genuin europäisches Land. Die Heidelberger Musikwissenschaftlerin Dorothea Redepenning sieht dennoch Unterschiede, auch vermeintliche wie den, dass dass die westlichen Zeitgenossen Tschaikowskys inklusive Richard Strauss sich alle auf wenige Gattungen spezialisiert und andere gänzlich ignoriert hätten. Im Übrigen aber hat Redepenning einen schlagenden Vorteil: Sie kann auch jene großen Musikwerke des 19. Jahrhunderts würdigen, die „Emotionalität höher veranschlagen als Komplexität“. Was einer historisch fairen Tschaikowsky-Biografie durchaus entgegenkommt. Auf einmal stellt man fest: Es gibt gar keinen Grund, aus der Musik des großen russischen Komponisten vor allem nationale Idiome herauszulesen und das gesamte Werk unter diesem Aspekt zu beurteilen oder sie gar in Bezug zu Beethovenschen Kompositionstechniken zu stellen. Diese Gefahr besteht hier nicht; zwischen Werk- und Lebensbeschreibung herrscht vollkommene Balance, eins greift organisch ins andere. HELMUT MAURÓ
Dorothea Redepenning: Peter Tschaikowsky. C. H. Beck Verlag, München 2016. 128 Seiten, 8,95 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Kraft
des Emotionalen
Innerhalb des Buches heißt er dann doch Pjotr, obwohl er sich selber gerne Peter Tschaikowsky nennen ließ – Russland war auch für ihn ein genuin europäisches Land. Die Heidelberger Musikwissenschaftlerin Dorothea Redepenning sieht dennoch Unterschiede, auch vermeintliche wie den, dass dass die westlichen Zeitgenossen Tschaikowskys inklusive Richard Strauss sich alle auf wenige Gattungen spezialisiert und andere gänzlich ignoriert hätten. Im Übrigen aber hat Redepenning einen schlagenden Vorteil: Sie kann auch jene großen Musikwerke des 19. Jahrhunderts würdigen, die „Emotionalität höher veranschlagen als Komplexität“. Was einer historisch fairen Tschaikowsky-Biografie durchaus entgegenkommt. Auf einmal stellt man fest: Es gibt gar keinen Grund, aus der Musik des großen russischen Komponisten vor allem nationale Idiome herauszulesen und das gesamte Werk unter diesem Aspekt zu beurteilen oder sie gar in Bezug zu Beethovenschen Kompositionstechniken zu stellen. Diese Gefahr besteht hier nicht; zwischen Werk- und Lebensbeschreibung herrscht vollkommene Balance, eins greift organisch ins andere. HELMUT MAURÓ
Dorothea Redepenning: Peter Tschaikowsky. C. H. Beck Verlag, München 2016. 128 Seiten, 8,95 Euro.
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"[...] zwischen Werk- und Lebensbeschreibung herrscht vollkommene Balance, eins greift organisch ins andere."
Süddeutsche Zeitung, Helmut Mauró
"Der Staatskomponist [...] wird fassbar, ganz ohne Pathos und Dramatik. Das ist wissend und gut strukturiert zusammengestellt - und absolut lesenswert."
Christoph Ludewig, das Orchester
Süddeutsche Zeitung, Helmut Mauró
"Der Staatskomponist [...] wird fassbar, ganz ohne Pathos und Dramatik. Das ist wissend und gut strukturiert zusammengestellt - und absolut lesenswert."
Christoph Ludewig, das Orchester