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In her stunning debut novel, Anya Ulinich delivers a funny and unforgettable story of a Russian mail-order bride trying to find her place in America. After losing her father, her boyfriend, and her baby, Sasha Goldberg decides that getting herself to the United States is the surest path to deliverance. But she finds that life in Phoenix with her Red Lobster-loving fiancé isn't much better than life in Siberia, and so she treks across America on a misadventure-filled search for her long- lost father. Petropolis is a deeply moving story about the unexpected connections that create a family and the faraway places that we end up calling home.…mehr

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Produktbeschreibung
In her stunning debut novel, Anya Ulinich delivers a funny and unforgettable story of a Russian mail-order bride trying to find her place in America. After losing her father, her boyfriend, and her baby, Sasha Goldberg decides that getting herself to the United States is the surest path to deliverance. But she finds that life in Phoenix with her Red Lobster-loving fiancé isn't much better than life in Siberia, and so she treks across America on a misadventure-filled search for her long- lost father. Petropolis is a deeply moving story about the unexpected connections that create a family and the faraway places that we end up calling home.

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Autorenporträt
Anya Ulinich was seventeen when her family left Moscow and immigrated to the United States. She attended the Art Institute of Chicago and received an MFA in painting from the University of California. She lives in Brooklyn, New York.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2008

Die Katalogbraut, die keiner bestellt hat

Eine junge Russin flieht nach Amerika und hält es dort nicht aus: In ihrem bemerkenswerten Debüt "Petropolis" erzählt Anya Ulinich eine moderne Odyssee.

Von Julia Bähr

Sascha Goldberg ist ein personifizierter Randgruppenwitz. Als jüdische, dunkelhäutige Russin hat sie in ihrer Heimatstadt Asbest 2 einen schweren Stand. In der Schule wird sie verprügelt, obwohl sie größer und kräftiger ist als die anderen, und zu Hause versucht ihre Mutter Ljubow, ein Mitglied der Intelligenzija aus ihr zu machen. Vergeblich. Sascha hat kein Talent zum Geigespiel und auch keines zum Eiskunstlauf. Und die Diät, auf die Ljubow sie setzt, macht sie durch eine systematische Fressorgie quer durch den Kühlschrank der Nachbarn zunichte.

Als sie daraufhin mit Mutters Lackledergürtel verprügelt wird, kommen die wahren Talente der Sascha Goldberg zum Vorschein: Aushalten. Nicht jammern. Sascha braucht so wenig liebevolle Zuwendung wie ein Kaktus Wasser - und das ist gut so, denn in ihrem Elternhaus bekommt sie keine. Ihre überehrgeizige Mutter versucht zwar alles, um ihr eine bessere Zukunft zu ermöglichen, doch tut sie das weniger aus Liebe denn aus bloßem Stolz: im Gefühl, in diesem Moloch fehl am Platz zu sein, und in der Erwartung, das einzige Kind möge diesen Fehler des Schicksals ausbügeln.

Aus dieser mütterlichen Obsession heraus entsteht für Sascha eine wahre Odyssee. Sie nimmt ihren Anfang in einer kleinen Kunstschule, die das Mädchen nach dem Unterricht besucht. Besonders talentiert ist sie nicht, aber ihre Mutter hat bei ihrer Bewerbung ein paar Tricks angewendet. Sascha findet eine Freundin und in deren Bruder die Liebe - oder jedenfalls, was sie mit vierzehn Jahren dafür hält. Sie wird schwanger, der Junge wird zum Militär eingezogen. Ljubow reißt die Notbremse, schickt Sascha nach Moskau auf eine Kunstakademie und zieht das Baby als ihres auf.

Auf dem Moskauer Repin-Lyzeum vergleicht sich die traurige junge Mutter mit den anderen: "Sascha suchte so einen Eifer in sich, aber sie fand nur ein faules und dummes Gefühl", heißt es da. Doch von nun an geht es Schlag auf Schlag: Sascha reist als Katalogbraut nach Amerika, um ihren Vater zu suchen, der dort irgendwo leben soll. In Phoenix zieht sie zu Neal, einem achtunddreißigjährigen Intel-Techniker mit Glatze und Schnauzbart, der unbedingt eine Russin kennenlernen wollte, weil amerikanische Frauen ihre Männer angeblich nicht gut behandeln. Sascha gibt sich als volljährig aus und arrangiert sich allmählich mit der Situation - so, wie sie es immer schafft. "In zwei Dingen war Neal wirklich sexy: in Englisch und in Autofahren. Sie wollte nicht daran denken, dass für Amerikaner beides so natürlich wie Atmen war."

Die Autorin Anya Ulinich kam selbst als Siebzehnjährige mit ihrer Familie von Moskau in die Vereinigten Staaten. Sie studierte Malerei, zog es aber vor, ihre Erlebnisse als Immigrantin in Worte zu fassen, anstatt sie bildlich zu verarbeiten. Das Ergebnis ist "Petropolis", benannt nach einem russischen Gedicht, aber geschrieben in der neuen Sprache: Englisch. Ulinich beschreibt in ihrem Roman viele Gefühle und Erfahrungen, die wohl nur Immigranten kennen. Als Sascha sich gerade einigermaßen zwischen Fastfood und vollklimatisierter Behausung eingerichtet hat, trifft sie Marina. Sobald sie diese russisch sprechen hört, ist es vorbei mit der fast perfekten Assimilierung - Flucht ist Saschas einziger Gedanke. Dass ausgerechnet ihre Muttersprache sie plötzlich daran erinnert, dass das neue Leben unerträglich ist, ist so bizarr wie überzeugend.

Saschas Stationen werden immer obskurer. Sie kommt bei einer reichen jüdischen Familie unter, deren Mutter ganztägig ihren gigantischen Samariterkomplex auslebt und über die ausgestopften Tiere in ihrem Haus sagt: "Ich finde, sie haben etwas Heiteres." Sie übernachtet bei einem alten russischen Ehepaar auf Coney Island, das eine Heidenangst vor Schwarzen hat, und deshalb die Polizei rufen will, als der Gast vor der Tür steht. Alle Menschen, denen sie begegnet, zeichnet Anya Ulinich bemerkenswert differenziert, realistisch, aber stets mit einer gewissen Grundsympathie.

Es ist ein Vergnügen, diesen Ritt durch Irrenhäuser aller Art mitzuerleben, weil die Autorin überdies einen feinen Sinn für böseste Satire hat und auch weiß, wann man ihn einsetzen darf - und wann nicht. Als Sascha in das heruntergekommene Asbest 2 zurückkommt, ist kein Platz für Stichelei, hier ist Ulinichs Ton ernst und voller Respekt vor ihren Figuren. Ebenso wie in einer Liebesszene mit einem gelähmten Freund, die so großartig geschrieben und übersetzt ist, dass keine Sekunde lang Voyeurismus oder Peinlichkeit aufkommt.

Die stete Wandlung des Stehaufmännchens Sascha Goldberg wird offenbar, als sie ihren Vater schließlich findet. Am Ziel all ihrer Wünsche angelangt, steht sie zu Recht enttäuscht davor - und entwickelt neue Träume, neue Ziele. Insofern kann das Treffen mit ihrem Vater nicht den Schluss bilden. Der Entwicklungsroman aber findet hier seinen Höhepunkt, da er zeigt, welche Veränderungen im Äußeren ein Mensch ertragen kann und welche er im Innern selbst zu vollziehen in der Lage ist.

- Anya Ulinich: "Petropolis". Die große Reise der Mailorder-Braut Sascha Goldberg. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Pieke Biermann. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008. 420 S., br., 14,90 [Euro]

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Audacious, clever, and lively . . . a nervy social satire in the spirit of Tom Wolfe, Aleksandar Hemon, Gish Jen, Gary Shteyngart, and Lara Vapnyar."
-Chicago Tribune

"Ulinich has a knack for the tragicomic. . . . Petropolis is engaging, funny, and genuinely moving in all the right places."
-Los Angeles Times Book Review

"A moving account of a perpetual outsider's desire to belong, both to her family and to the wide, weird world she encounters with a sometimes weary heart and plenty of chutzpah."
-USA Today

"A beautiful far-ranging voice equally at home on both sides of the Atlantic . . . Anya Ulinich's satiric romp gives new meaning to the word 'bittersweet.'"
-Gary Shteyngart, author of Absurdistan and The Russian Debutante's Handbook