Nach dem Willen des deutschen Gesetzgebers sollen prinzipiell fortführungsfähige Unternehmen durch Insolvenzverfahren saniert werden. Diese Zielsetzung, die mit Einführung der Insolvenzordnung 1999 normiert und durch die aktuelle ESUG-Reformierung abermals forciert wurde, erscheint im Fall von organisationaler und strategischer Pfadabhängigkeit unrealistisch, da die insolvenzrechtlich kodifizierten Wege und Mittel an der Beseitigung der eigentlichen Krisenursache vorbei zielen. Andererseits kann die Wirkung von Insolvenzverfahren auf Organisationen in der Praxis nicht auf ihre rechtlichen Regelungsrahmen verkürzt werden. Aus pfadtheoretischer Perspektive wäre vielmehr zu prüfen, ob Insolvenzen (mehr noch als andere Eingriffe in die betrieblichen Entscheidungsprozesse) Anlässe liefern, mit den historischen Pfaden zu brechen und neue Wege einzuschlagen. Die Frage von Pfadbrechung wird damit zu einem zentralen Problem der Management- und Sanierungspraxis und erfordert Antworten. Robert Tobias versucht diese hier im Rahmen der empirischen Untersuchung von zwei mittelständischen Unternehmensinsolvenzen zu geben.
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