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  • Format: ePub

Unter Pflanzbürgern verstand man im Mittelalter Personen, die zu friedlichen Zwecken in ein Land kamen oder in ein Land gerufen wurden. Sie sollten es zusammen mit der einheimischen Bevölkerung neu gestalten, nach Verheerungen und Verwüstungen wieder aufbauen, es zur Sicherung der Lebensgrundlagen im wörtlichen Sinne neu "bepflanzen", es inspirieren, mit Innovationen auf ein neues ökonomisches und gesellschaftliches Niveau heben. Dies geschah immer in sozioökonomischer Beziehung zu den heimisch siedelnden Menschen. Gegenseitige Abhängigkeiten mussten beachtet werden, Sitten, Gebräuche,…mehr

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Produktbeschreibung
Unter Pflanzbürgern verstand man im Mittelalter Personen, die zu friedlichen Zwecken in ein Land kamen oder in ein Land gerufen wurden. Sie sollten es zusammen mit der einheimischen Bevölkerung neu gestalten, nach Verheerungen und Verwüstungen wieder aufbauen, es zur Sicherung der Lebensgrundlagen im wörtlichen Sinne neu "bepflanzen", es inspirieren, mit Innovationen auf ein neues ökonomisches und gesellschaftliches Niveau heben. Dies geschah immer in sozioökonomischer Beziehung zu den heimisch siedelnden Menschen. Gegenseitige Abhängigkeiten mussten beachtet werden, Sitten, Gebräuche, Rechtsverständnisse, religiöser Glauben, Herrschaftsformen und Ethnien aneinander angepasst werden. Dies geschah nicht ohne Konflikte. Heute spricht man von Migranten, damals von Kolonisten. Dieses Buch handelt von den Wirkungen der Ansiedlungsprozesse, von Kolonisten, die im 12. Jahrhundert an die Ostseeküste gerufen worden sind, um das durch Glaubenskriege der damaligen Zeit verheerte Land zwischen Slawen und Sachsen wieder aufzubauen. Aber auch davon, wie die Umgestaltung des slawischen Wagriens an der Ostsee zur christlichen Grafschaft der Schauenburger missbraucht wurde, um die Christianisierung mit Feuer und Schwert weiter nach Osten in das abotritische Reich voranzutreiben, nachdem die Ausgangsbasis hierfür zunächst auf den Modus friedlich gestellt war. Gezeigt wird dies an Namensträgern der Westfalen, die, aus Westfalen stammend, einem vergleichbaren Kulturkreis zuzuordnen sind wie die Sachsen, Franken, Wenden bzw. Slawen. Sie unterschieden sich in der Religion, kaum in dem Kulturellen und Ethnischen. Begrifflich wird auf Bedeutungsinhalte von Clans Bezug genommen, die, als größere Familienverbände, in einem abgegrenzten Gebiet wohnten und ihre Herkunft auf einen, ggfs. auch auf mehrere Urahnen der betreffenden Familien zurückführten. Im Falle der Westfalen in Norddeutschland waren es also viele Migrantenfamilien, die nach ihrer alten Heimat benannt wurden. Sie brachten Sitten, Gebräuche, handwerkliche, kaufmännische und landwirtschaftliche Fertigkeiten etc., siehe oben, mit. In der neuen Heimat waren sie hochwillkommen, wenn auch nicht immer, bei den Slawen.

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Autorenporträt
Klaus Westphal, früher Orts-, Regional- und Landesplaner, Lübecker, Jahrgang 1949, lebt mit einem großen Teil seiner Familie in Bad Segeberg. Sehr gerne schreibe ich über geschichtliche Ereignisse, die in meiner engeren Heimat stattgefunden haben und immer noch in die Gegenwart wirken. In diesem Fall über Migration und deren Folgen ausgehend vom 12. Jahrhundert in Ostholstein, Segeberg und Lübeck.