Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Bielefeld (Fachbereich Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Sozialisation von Pflegekindern in Ersatzfamilien. In diesem Zusammenhang ist die maßgebende Fragestellung der Diplomarbeit, welche Faktoren eine positive bzw. negative Sozialisation eines Kindes in einer Pflegefamilie beeinflussen. Ein solcher Faktor ist unter anderem das Handeln des Jugendamtes bzw. des Pflegekinderdienstes, insbesondere bei der Vorbereitung, Vermittlung und Unterstützung von leiblichen Eltern, Pflegekind und Pflegefamilie vor und während des Pflegeprozesses. Es wird untersucht, welche Einstellungen, Motivationen und Eigenschaften Pflegefamilien aufweisen sollten, die zum Gelingen einer guten Sozialisation in einer Pflegefamilie beitragen. Des weiteren geht die Arbeit darauf ein, welche Verhaltensweisen der Herkunftsfamilie die Sozialisation positiv oder negativ beeinflussen können. Untersuchungsziel ist es, herauszufinden welche von den einzelnen am Pflegeprozess beteiligten Personen ausgehenden Faktoren, auch in ihrem Zusammenspiel, zu einer positiven oder negativen Sozialisation eines Kindes in einer Pflegefamilie führen. In Kapitel 2 wird zunächst auf die historische Entwicklung des Pflegekinderwesens seit dem Mittelalter unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung im 20. Jahrhundert eingegangen. Dabei wird deutlich, dass sich die Fremdplatzierung von Kindern seit langer Zeit in den zwei Grundformen der Pflegefamilienerziehung und der Anstalts- bzw. Heimerziehung vollzieht. Diese beiden Formen der Fremdunterbringung außerhalb der Herkunftsfamilie sind ihrerseits jeweils einem stetigen Wandel unterlegen und standen, bzw. stehen in einem als Konkurrenz zu bezeichnenden Verhältnis zueinander. Die jeder der beiden Unterbringungsarten innewohnenden Vor- und Nachteile sowie die deren Abgrenzung voneinander lassen sich erst durch das Verständnis ihrer historischen Entwicklung umfassend begreifen. Aus diesem Grunde wurde die geschichtliche Entwicklung des Pflegekinderwesens der Darstellung der heutigen Situation vorangestellt. Das dritte Kapitel dieser Arbeit befasst sich mit dem Gegenstandsbereich der Arbeit. Dieser besteht grundsätzlich allgemein in der Sozialisation von Pflegekindern in Ersatzfamilien. Besonderes Augenmerk wird jedoch auf Dauer- bzw. Vollzeitpflegeverhältnisse gelegt, da sich hierbei der Sozialisationsort des Pflegekindes vornehmlich in der Pflegefamilie befindet [...]
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