Ein Phänomen der Moderne, zu dem die Medienethik Stellung nimmt, ist die Herausforderung der Vernunft durch die Konjunktur nichtrationaler Weltbilder. Da wir tagtäglich einem stetigen Strom apokalyptischer Meldungen ausgesetzt sind, besteht Anlass, Nachrichten auf Ihre Wirkung als Wegbereiter nichtrationaler mentaler Modelle der Realität im Bewusstsein ihrer Rezipienten zu untersuchen. Mit einem Modell der zerebralen Informations- und Wissensverarbeitung des Soziologen Walter L. Bühl kann erklärt werden, warum viele Mediennutzer dazu neigen, ihr Handeln an mythischen, verschwörungsaffinen, wissenschaftsfeindlichen und fundamentalistischen Weltbildern auszurichten und damit grundlegende Errungenschaften der Aufklärung in Frage zu stellen.
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